Aqualung Redux / The Very Best Of Jethro Tull Redux

| 4. Dezember 2024 | 0 Comments
Aqualung Redux / The Very Best Of Jethro Tull Redux

(c) Magnetic Eye Records

Mit der populären ‚Redux‘-Serie widmet sich Magnetic Eye Records seit mehreren Jahren großen Künstlern und noch größeren Alben, die im Stile von Tribute-Compilations gecovert werden. In der Vergangenheit widmete man sich unter anderem „The Wall“ von Pink Floyd, „Back In Black“ von AC/DC sowie „Vol. 4“ von Black Sabbath. Kurz vor Jahresende kommen nun echte Prog- und Art-Rock-Urgesteine an die Reihe: Jethro Tull. Ein illustrer All-Star-Cast bringt Stoner, Psych, Prog, Sludge, Hard Rock und diversen weiteren Metal-Spielarten die Flötentöne bei. „Aqualung Redux“ widmet sich dem wohl bekanntesten Werk von Ian Anderson und Konsorten, während „The Very Best Of Jethro Tull Redux“ einen Streifzug durch den erweiterten Katalog wagt.

Die bekannteren Namen gibt es wohl bei „Aqualung Redux“. So darf „Locomotive Breath“ von den eigentlich vor zwei Jahren aufgelösten The Sword als mittlere Sensation bezeichnet werden. Aus jazzigen Art-Rock-Gefilden erhebt sich ein pulsierender Track mit Retro-Flair, nah dran am Original und doch sein eigenes Ding. Das wahnwitzige „Aqualung“ der beiden Wüsten-Legenden Chris Goss und Alain Johannes spielt mit Dekonstruktion, besteht überwiegend aus Vocals und Effekten. Vergleichsweise direkt – erstaunlicherweise – fällt „Up To Us“ von Motorpsycho aus, die mit der Flöte wohl auf Du sind. Auch das ellenlange „My God“ von Big Scenic Nowhere als ausladender Jam oder das mit Stoner-Sludge flirtende „Mother Goose“ von Huntsmen kommen gut.

Auf der Best-of-Platte sind Elephant Tree gleich doppelt vertreten. Das mächtige, drückende „We Used To Know“ bestreiten sie alleine, steigen in geradezu doomige Untiefen hinab und sägen mit massig Hall. Davon gibt es auch in „Nothing To Stay“ mit ihren Split-Partnern Lowrider mehr, hier richtig schön verwaschen bis entstellt präsentiert. The Golden Grass verwandeln „The Teacher“ in ein Retro-Rock-Festival und kehren 70s-Flair sowie Blues hervor, während Hashtronaut in „Bungle In The Jungle“ geradezu etatmäßige Bedrohlichkeit ausstrahlen. Dass Mr. Bison mit Folk flirten und ihre jüngste Psych-Entwicklung in „Reason For Waiting“ aufgreifen, passt ins Bild und macht zudem richtig viel Laune.

Einmal mehr kann die Redux-Serie auf allen Ebenen überzeugen und bietet mächtigen, gerne mal manischen Stoff für jeden Geschmack. Selbstverständlich darf die Flöte nicht fehlen, wird von vielen Acts eingebunden und sorgt gerne mal für besonders krasse Gegensätze im Heavyness-Sektor. Ebenso werden die verschiedenen Phasen von Jethro Tull entsprechend beleuchtet – mal heavy, mal folkig, mal verspielt, mal geradlinig. Abgerundet durch eine gelungene Mischung bekannterer Namen und spannender Geheimtipps machen sowohl „Aqualung Redux“ als auch „The Very Best Of Jethro Tull Redux“ Laune auf ganzer Linie. Da geht selbst die schlechteste Laune flöten.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 06.12.2024
Erhältlich über: Magnetic Eye Records (Soulfood Music)

Website: merhq.net
Facebook: www.facebook.com/MagneticEyeRecords

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Category: Magazin, Reviews

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