Dunes – Land Of The Blind

| 14. Januar 2025 | 0 Comments
Dunes

(c) Idene Roozbayani

Einen langen Atem bewiesen Dunes bei den Arbeiten an ihrem dritten Album. Das Trio aus dem britischen Newcastle ging bereits im November 2023 in die Old Church Studios, die sich in einer, wie der Name bereits sagt, alten Kirche befinden. In dieser einzigartigen Atmosphäre nahm man das neue Material nahezu komplett live auf, mit kleineren Overdubs, Gastbeiträgen und dem finalen Mix zog sich die Angelegenheit ein wenig. Nun bei Ripple Music unter Vertrag, erhält die halsbrecherische Stoner-Rock-Abfahrt „Land Of The Blind“ ihre verdiente Bühne.

Songs wie das eröffnende Mini-Epos „Cactus“ entfalten sich bewusst langsam und bedächtig, mit ordentlich Gravitas und Intensität versehen. Das erste von vielen packenden Riffs landet den erhofften Volltreffer, dahinter spielt das Trio mit Laut-Leise-Dynamik, nimmt in den Strophen Proto-Doom mit und lässt den Track langsam anschwellen. Speziell die Zwischentöne mit ihrem cleveren Innehalten gehen sofort ins Ohr. Das ähnlich monumentale „Northern Scar“ rollt gemächlich an und packt schließlich bestimmt zu, herrlich schroff und doch unterhaltsam. Nick Carter (ehem. Crane) liest im Schlussdrittel ein packendes Gedicht und lässt den Track nochmals eskalieren.

Carter ist nicht der einzige Gast auf diesem Album. Ryan Garney von High Desert Queen, mit denen Dunes bereits einige Shows spielten, taucht in „Voodoo“ auf und gibt dem süffigen Vierminüter die nötige Power mit auf den Weg. Ähnlich sympathisch gibt sich „Tides“, stets dem imaginären Abflug nah, eine wahre Energieleistung, die immer wieder am Stand eskaliert und mit dem eigenen Meer an Distortion ringt. Davon hat auch „Fields Of Grey“ mehr als genug. Ordentlich Effekte auf der Gitarre schielen zwischenzeitlich sogar etwas in psychedelische Gefilde, was den Briten bestens zu Gesicht steht. Die instrumentale Coda „Riding The Slow“ passt prima ins Bild.

Den Schwung der neuen Umgebung nehmen Dunes gekonnt mit, profitieren vom erdigen und doch überirdischen Sound, und schreiben einmal mehr fantastische Riffs in rauen Mengen, die nicht mehr aus dem Kopf gehen. Neu mag das, was sich auf „Land Of The Blind“ abspielt, vielleicht nicht sein, doch bringen die Briten ihren Stoner-Ansatz besser denn je auf den Punkt. Eine mächtige Platte ohne Längen und ohne Schwund, kleine Experimente und Überraschungen, dazu ein Qualitätsbekenntnis im vertrauten Soundgewand – was braucht es da noch mehr? Mit ihrem Ripple-Einstand sollte sich die eine oder andere Tür für Dunes öffnen.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 17.01.2025
Erhältlich über: Ripple Music (Bertus)

Facebook: www.facebook.com/dunesNCL

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Category: Magazin, Reviews

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