Pigs Pigs Pigs Pigs Pigs Pigs Pigs – Death Hilarious

| 1. April 2025 | 0 Comments
Pigs Pigs Pigs Pigs Pigs Pigs Pigs

(c) Alex Telfer

Den sprichwörtlichen Stillstand gibt es bei Pigs Pigs Pigs Pigs Pigs Pigs Pigs so und so nicht. Frische Ideen und kleinere Häutungen stehen beim Quintett aus Newcastle seit Jahren an der Tagesordnung. Exakt das geschieht auch jetzt, denn auf das bewusst für Kopfhörer angelegte „Land Of Sleeper“ vor gut zwei Jahren folgt nun eine direkte, giftige Platte, von den unzähligen Gigs zuletzt inspiriert und doch keinesfalls frei von Experimenten. „Death Hilarious“ wirft einmal mehr die wütende Dampfwalze an und weiß im richtigen Moment dennoch zu überraschen.

Bassist John-Michael Hedley hatte unbeabsichtigt etwas geschrieben, das seine Mitstreiter als HipHop-Nummer identifizierten. Das schroffe, unterkühlte und dröhnende „Glib Tongued“ bekommt zwar seine knackigen Gitarren, aber auch einen Rap-Part von El-P (Run The Jewels). Dieser unterstreicht die bedrohliche Grundstimmung des Tracks und gibt Pigs Pigs Pigs Pigs Pigs Pigs Pigs ein neues musikalisches Werkzeug an die Hand. Es soll aber bei diesem Ausreißer bleiben, denn grantige Eskapaden wie „Coyote Call“ unterstreichen die Rückführung zum vertrauten Bandsound. Wütende Riffs, geifernde Vocals und dröhnende Heavyness finden gekonnt zusammen.

Ohne ellenlange Auswüchse geht es natürlich auch nicht, darunter das fantastische „The Wyrm“. Proto-Stoner und -Doom finden zusammen, die Gitarrenwände werden aufgetürmt, nur um sich zwischenzeitlich – wieder psychedelisch angehaucht – ins hochspannende Nirvana zu spielen. Dort lauert bereits „Blockage“ und deutet die Retro-Anleihen in einen direkten, angepunkten Abräumer um, voller Grant und Druck. Das krasse Gegenteil findet sich am anderen Ende des Albums in Form von „Toecurler“; ein schwerfälliger Gigant, dessen bluesige Druckwellen nebst gespenstischem Synth-Einschlag herrlich erdrücken und sämtliche Sinne rauben.

Pigs Pigs Pigs Pigs Pigs Pigs Pigs klingen wieder etwas anders und doch weiterhin so spannend. Selbst in seinen überlangen Auswüchsen ist „Death Hilarious“ wesentlich unmittelbarer gehalten, fast schon kompakt, wirft mit allerlei Dreckbatzen um sich und klingt doch trocken, geradezu retro in manchen Episoden. Schiere Wucht, spürbarer Grant sowie ein gewisser Hang zum feinen Experiment zeichnen das mittlerweile fünfte Album des Quintetts aus. Gerade der Track mit El-P ist eine spannende Überraschung, ein gekonnter Stilbruch, letztlich für diese Band auch wieder konsequent. Schweinerock bleibt Schweinerock – abermals angenehm anders und aufregend.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 04.04.2025
Erhältlich über: Rocket Recordings (Cargo Records)

Website: www.pigsx7.com
Facebook: www.facebook.com/PigsPigsPigsPigsPigsPigsPigs

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Category: Magazin, Reviews

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