Dark Age – A Matter Of Trust
Trotz sieben grundsoliden Alben konnten die Hamburger von Dark Age bis jetzt noch keinen wirklichen Durchbruch verbuchen. Die stetige Weiterentwicklung und eventuelle Distanzierung vom einstigen Todesblei dürfte wohl eine mehr oder weniger kleine Rolle dabei gespielt haben. Mit dem achten Studioalbum „A Matter Of Trust“ scheinen sich die Jungs fast endgültig vom Schwedentod verabschiedet haben. Stattdessen geben atmosphärische Alternative Metal-Klänge den Ton an.
Die neue musikalische Ausrichtung des Fünfers ist anfangs zwar etwas überraschend, funktioniert aber nach einer kurzen Eingewöhnungsphase ganz gut. Würde man es nicht besser wissen, könnte man sogar meinen, die einstigen Alternative Rock-Helden Farmer Boys seien hier am Start, nur eben mit einem etwas polierteren Sound. Mit Stakkato-Riffs eröffnet „Nero“ den Reigen und man merkt, dass die Herren dem Metal nicht komplett den Rücken zugekehrt haben.
„Afterlife“ ist eine griffige Industrial-Nummer, die stark an die Amis von Filter erinnert, nicht zuletzt wegen Eike Freeses stimmlicher Ähnlichkeit mit Richard Patrick. In „Out Of Time“ wird ordentlich Gas gegeben und sogar derbes Geshoute kommt vermehrt zum Einsatz. Auch das folgende „Fight!“ zeigt noch einmal auf, dass man trotz gedrosselter Aggression die Roots eben doch nicht ganz vergessen hat.
Hin und wieder drängt sich der Kitsch-Anteil bei langsameren Tracks wie „My Saviour“ oder „Glory“ vielleicht etwas zu sehr nach vorn. Und dennoch – falls der Pop-Anteil mal überhandnimmt, bewahren die Jungs die nötigen Ecken und Kanten ohne zu einem billigen Dead By April-Klon zu verkommen. Auch der Produktion hätte etwas mehr Schmackes ganz gut getan. Laune machen die „Billy Idol meets Sybreed“-Nummer „Dark Sign“ und der epische Rausschmeißer „Onwards!“ trotzdem zu Genüge.
Egal ob elektronische Spielereien, catchy Hooklines, fetzende Gitarrensoli oder fette Riff-Attacken, Dark Age fahren hier mit einer wirklich breiten musikalischen Palette auf. Die Jungs haben mit „A Matter Of Trust“ ein durch und durch überzeugendes Album am Start. Auf Grund der Genre-übergreifenden Ausrichtung sollten Anhänger von Farmer Boys, Filter, Entwine aber auch (neuen) In Flames auf ihre Kosten kommen. Reinhören lohnt sich.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 06.09.2013
Erhältlich über: AFM Records (Soulfood Music)
Website: www.dark-age.de
Facebook: www.facebook.com/darkage
Letzte Kommentare