U.G.F. – Underground Groove Front
Seit 15 Jahren tanken sich U.G.F. mittlerweile durch den heimischen Underground. Bestehend aus aktuellen und ehemaligen Mitgliedern von GodHateCode, Afgrund, Ultrawurscht und Distaste, sind CD-Veröffentlichungen der Groove-Veteranen eine ziemliche Seltenheit – die letzte EP „Fairy Tales From The Underground“ erschien 2006. Über eineinhalb Dekaden nach Bandgründung erscheint nun das Debütalbum, gleichzeitig die letzten Aufnahmen mit Frontmann Armin Schweiger, der die Band mit Ende 2013 verließ (den vakanten Sängerposten der zum Quartett geschrumpften U.G.F. übernimmt nun Gitarrist Lukas Haidinger). „Underground Groove Front“ ist somit Einstand, Abschied und Neubeginn in einem.
Viel Musik hat sich in den letzten Jahren offensichtlich nicht angesammelt – bloß sieben Songs plus der seit geraumer Zeit bekannte Bonus-Track „Built To Resist“ bringen das Album auf eine Spielzeit von knapp über 33 Minuten. Die sprichwörtliche Würze liegt in diesem Fall in der Kürze, obwohl gerade einer der längeren Tracks punktet. „The Great Deceiver“ zeigt, wozu U.G.F. fähig sind. Aufbauend auf dem für das Quartett typischen Groove-Sound, wird das Tempo hier über weite Strecken herausgenommen, um einen martialischen Dampfwalzeneffekt zu erzeugen, Doom-Anteile und Fatalismus inklusive. Dass Armin Schweiger fehlen würde, hört man in jeder verzweifelten Note, durch zähe Melodik, Zeitlupenriffing und dynamisches Drumming befeuert – ein quasi perfekter Song, ein waschechtes Monster.
Der Rest des Albums kann damit nicht mithalten, wobei abgesehen vom generisch thrashenden Bonus-Track kein echter Durchhänger zu vernehmen ist. Im Gegenteil: „Same Shit Different Ways“, „Lost Cause“ und das ob seiner Kürze überraschend abwechslungsreiche „Shame“ bringen die bissige Mischung aus Groove, Hardcore und Death-Thrash auf den Punkt: U.G.F. erfinden das Rad auf ihrem Debütalbum mit Sicherheit nicht neu. Man hört den Mannen aus dem oberösterreichisch-bayerischen Grenzgebiet ihre langjährige Erfahrung und Live-Routine jedoch an. „Underground Groove Front“ hat nichts mit Nummer Sicher zu tun – man bekommt genau das, was auf der Verpackung steht: klassischen, leicht undergroundigen Groove-Metal, der nach verschwitztem Club riecht.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 17.01.2014
Erhätlich über: Refused Records (New Music Distribution)
Website: www.groovefront.com
Facebook: www.facebook.com/groovefront
Category: Local Bands, Magazin, Reviews
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