The Haunted – Exit Wounds
Nachdem binnen weniger Monate Peter Dolving, Anders Björler und Per Möller Jensen ausgestiegen waren, wähnte man The Haunted am Ende. Die beiden verbliebenen Gründungsmitglieder Patrik Jensen und Jonas Björler wollten davon aber nichts wissen und rekrutierten neben Ola Englund (ex-Six Feet Under) mit Marco Aro (The Resistance) und Adrian Erlandsson (At The Gates, Paradise Lost) zwei ehemalige Mitstreiter. Ergebnis dieses runderneuerten Line-Ups: „Exit Wounds“, eine Rückkehr zum direkten, knüppelharten Sound der frühen 2000er.
Umwege und Experimente gehören weitestgehend der Vergangenheit an, stattdessen machen The Haunted von der ersten bis zur letzten Sekunde Druck. „Cutting Teeth“, der eigentliche Opener nach einem kurzen Intro, steht stellvertretend dafür: Rasanter Thrash trifft auf modernen, melodischen Death Metal und einen Geschwindigkeitsrausch, der in Kombination mit Aros wütenden, wuchtigen Vocals gerne schon mal an Lamb Of God erinnern darf. Schon jetzt erkennt man, dass sich alle drei Neuzugänge bezahlt gemacht haben – so wuchtig und unnachgiebig kennt und liebt man The Haunted.
Auf Albumlänge feuern die Schweden mit finnischem Sänger ein echtes Hitfeuerwerk ab. „All I Have“ bedient die etwas ruhigere Groove-Schule mit bleierner Schwere und Squeals im Überfluss. Für den verqueren, vertrackten Gummitwist von „Trend Killer“ lud man sich Chuck Billy von Testament für eine waschechte Abrissbirne ins Studio ein, rasiermesserscharfe Gitarrenarbeit inklusive. Das abschließende, bizarr unterkühlt wirkende „Ghost In The Machine“ bedient hingegen alle Freunde langsamerer, melodischerer Klänge – ein gespenstischer, launischer Track mit einer Fülle an kleinen und großen Höhepunkten.
Bei 14 Songs – die limitierte Mediabook-Auflage beinhaltet zwei weitere Tracks – kann nicht jeder Moment auf höchstem Niveau sein, aber das ist auch nicht nötig. The Haunted strecken auf „Exit Wounds“ sämtlichen Pessimisten den Mittelfinger entgegen und spielen sich frei. Wütende Thrash-Blendgranaten wechseln sich mit Groove-Monstern und melodischen Einschüben auf gekonnte Art und Weise ab. Das Resultat: kaum revolutionär, wohl aber unheimlich unterhaltsam und ein mehr als erfreuliches Lebenszeichen von den wiedergeborenen Veteranen.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 22.08.2014
Erhätlich über: Century Media (Universal Music)
Website: www.the-haunted.com
Facebook: www.facebook.com/hauntedofficial
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