Cretin – Stranger
Cretin lärmen wieder, und das im wahrsten Sinne des Wortes. Acht Jahre nach ihrem letzten Studioalbum kehrt das gemischte Quartett aus der Bay Area zurück zu Relapse für neues Material. Verändert haben sich die US-Amerikaner um Brüllwürfelin Marissa Martinez aber herzlich wenig. Wie schon auf „Freakery“ diktieren nach wie vor Grindcore und die Death Metal-Ursuppe das Geschehen. Fans von Exhumed und Repulsion sowie den frühen Napalm Death und Carcass dürfte der Hackschnitzel-Tango von „Stranger“ sehr recht sein.
Ein Übermaß an Originalität darf man sich von diesen 33 Minuten nicht erwarten. Am ehesten qualifiziert sich als Kuriosität, dass mit Marissa Martinez eine Frau brüllt – hätte man so nicht erkannt. Gemeinsam geht es durch eine Reihe an Tracks, die sich rund um die Zwei-Minuten-Marke abspielen, in einem herrlich skurrilen Fall („Husband“) aber kaum über 30 Sekunden gehen. Schräger Humor zwischen Gore und Horror zählt sowieso zu Cretins Markenzeichen, und kommt in Tracks wie „Mister Frye, The Janitor Guy“, „Sandwich For The Attic Angel“ oder „They Buried The Lunchbox“ zum Tragen.
Highlights des Albums sind aber die beiden längsten Songs, speziell „Ghost Of Teeth And Hair“. Sogar ein kleines Gitarrensolo hat sich eingeschlichen und bietet kurzweilige Abwechslung zur brachialen Hetzjagd. Eine ebensolche hat man sich von „Stranger“ aber auch erwartet: hohes Tempo, martialische Brutalität, herrlich geschmacklose Bosheiten und ordentlich Biss. Cretin kehren in gewohnt guter Form zurück, eine weitere lange Pause muss aber nun wirklich nicht sein.
Wertung: 7/10
Erhältlich ab: 05.12.2014
Erhätlich über: Relapse Records (Rough Trade)
Facebook: www.facebook.com/Cretanic
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