Motor Sister – Ride

| 5. März 2015 | 0 Comments
Motor Sister

(c) Metal Blade Records

Scott Ian ist glühender Verehrer der längst verschiedenen Mother Superior. Zu seinem 50. Geburtstag wünschte sich der Anthrax-Gitarrist ein Reunion-Konzert und stand schließlich selbst auf der Bühne. Aus dem gemeinsamen Auftritt wurde eine gemeinsame Band. Neben Ian, Gattin Pearl Aday und Mother Superior-Sänger Jim Wilson besteht Motor Sister außerdem aus Joey Vera (Fates Warning, Armored Saint) und John Tempesta (White Zombie, The Cult). „Ride“ setzt auf Klassiker von Henry Rollins‘ ehemaliger Backingband in neuen Versionen.

Was auf dem Papier nach Recycling klingt, ist viel mehr, denn die beteiligten Musiker verstehen es den Mother Superior-Tracks neues Leben einzuhauchen. Natürlich hilft es mit Jim Wilson die Stimme der Band an Bord zu haben, doch letztlich ist „Ride“ das Resultat wunderbarer Team-Arbeit. „This Song Reminds Me Of You“ läutet die Platte gelungen ein, lebt von Wilsons kraftvoller, stellenweise gar schwülstiger Stimme sowie präziser, rasiermesserscharfer Gitarrenarbeit.

Selbst für kleine Überraschungen ist Platz. So klingt „Fork In The Road“ anfangs nach Armored Saint mit leicht punkigem Unterbau, verliert sich im Mittelteil aber in bluesigen Jam-Gefilden und droht damit kurzzeitig abzustürzen. Das monströse „Beg Borrow Steal“ lebt von Adays und Wilsons Gesangsharmonien sowie der dicken, wuchtigen Riffwand. Ebenfalls unverzichtbar: „Little Motor Sister“, Quell des Bandnamens, wie auch das rauschende, getriebene „Get That Girl“.

Zum Ende hin leisten sich Motor Sister kleinere Durchhänger, verlieren sich mit „Dog House“ und „Devil Wind“ im Nirgendwo. Perfekt oder gar ideal mag das hier Dargebotene zwar nicht sein, es erfüllt aber wohl seinen Zweck. „Ride“ ist eine kurzweilige, unterhaltsame Party-Platte, die an eine ganz große Rockband erinnert und gleichzeitig den Spaß, der bei diesen Aufnahme-Sessions geherrscht haben muss, greifbar macht. Motor Sister kündigen bereits weitere Live-Auftritte an und wollen auch neues Material nicht ausschließen; eine reizvolle, wohl aber auch risikobehaftete Aussicht.

Wertung: 7/10

Erhältlich ab: 06.03.2015
Erhätlich über: Metal Blade (Sony Music)

Facebook: www.facebook.com/motorsister

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Category: Magazin, Reviews

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