Denner / Shermann – Satan’s Tomb
Zwei der einflussreichsten Metal-Gitarristen der letzten Jahrzehnte machen endlich wieder gemeinsame Sache: Als Saitenhexer von Mercyful Fate eroberten die beiden Dänen Michael Denner und Hank Shermann einst die Welt, inspirierten Bands rund um den Globus (siehe und höre das Metallica-Medley auf „Garage Inc.“) und haben auch 16 Jahre nach dem letzten Fate-Album nichts von ihrer Strahlkraft eingebüßt. Ihr neues Projekt, schlicht Denner / Shermann betitelt, debütiert nun mit der Vier-Track-EP „Satan’s Tomb“.
Natürlich haben Denner und Shermann eine schlagkräftige Truppe um sich geschart, darunter Snowy Shaw, der unter anderem bereits für Mercyful Fate und King Diamond trommelte, sowie den umtriebigen Sänger Sean Peck, der aktuell auch neue Alben mit Death Dealer und Cage am Start hat. Das Material erinnert, wenig überraschend, an die Hauptband der beiden Gitarreros. Angefangen beim Titeltrack, „Satan’s Tomb“, wird die gesamte Fate-Palette bedient, was nicht zuletzt an den nach wie vor hervorragenden Riffs und Solis der Doppelspitze liegt.
Die Rhythmusabteilung macht ihre Sache sehr gut, große Komplimente verdient sich aber auch Sean Peck, der über eine mit King Diamond vergleichbare Bandbreite verfügt, dabei aber stets versucht, den Songs seinen eigenen Stempel aufzudrück. Natürlich gelingt das, gerade in den vermehrten Fistelstimmen-Passagen mit süßlichen Vokal-Harmonien, nicht immer, aber eben jene zählen nun mal fix zur musikalischen DNA der Hauptsteller. Wenn es schließlich, wie im ellenlangen „New Gods“, mal etwas mehr in Richtung Power Metal geht und düstere Klänge für kurze Momente das Nachsehen haben, zeigt sich, dass hier etwas Eigenes entstehen könnte.
Aber aufgemerkt, was hier gespielt wird, ist ja alles andere als schlecht – ganz im Gegenteil! Michael Denner und Hank Shermann machen das, was sie am besten können, und werden dabei von talentierten Musikern unterstützt. Zwar fängt „Satan’s Tomb“ – verständlicherweise – zu keiner Zeit die Magie von Mercyful Fate ein, deutet aber durchaus an, dass dieses Projekt Zukunft haben könnte, begründet in starkem Songwriting, einem hervorragenden Sänger und einer nicht zu verachtenden, durchaus gesunden Portion Nostalgie. Hoch die Hörner für ein willkommenes, von vorne bis hinten unterhaltsames Comeback, das auf ein komplettes, mutiges Album hoffen lässt.
Wertung: 7/10
Erhältlich ab: 02.10.2015
Erhätlich über: Metal Blade (Sony Music)
Website: www.dennershermann.com
Facebook: www.facebook.com/dennershermann
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