The Arcane Order – Cult Of None
Als die Dänen von The Arcane Order 2006 und 2008 die beiden Brecher „The Machinery Of Oblivion“ und „In The Wake Of Collisions“ veröffentlichten, bekam man schon fast den Eindruck einen neuen Stern am Extreme-Metal-Himmel entdeckt zu haben. Leider wurde es dann doch schnell ruhig um das Quartett. Geschlagene sieben Jahre haben sich Flemming C. Lund, Gitarrist der einstigen Modern-Thrasher Invocator, Ex-Raunchy-Schreihals Kasper Thomsen, Amaranthe-Schlagwerker Morten Morten Løwe Sørensen und Bassist Boris Tandrup mit dem neuen Album „Cult Of None“ Zeit gelassen. Trotz der großen Zeitlücke knüpft der Drittling allerdings nahtlos am wuchtigen Vorgänger an.
Die Dänen verschmelzen abermals gekonnt Elemente aus modernem Thrash, Death und sogar Black Metal zu einem stimmigen, alles niederwalzenden Ganzen. Einmal mehr zog man die Hilfe von Produzent Jacob Hansen (Volbeat, Raunchy, Amaranthe) heran, um die bestialischen Songs in einem ordentlichen Soundgewand zu präsentieren. Mit dem neunminütigen „Reviver“ gehen die Jungs nach einem kurzen Intro gleich in die Vollen: Treibende Drums und schleppende Gitarrenharmonien matchen sich mit düsteren Keyboard-Wänden und Thomsens bitterbösen Shouts.
In Sachen Klanglandschaften haben die Jungs ihre Hausaufgaben gemacht. Die Abrissbirne „Exo-Reign“ (die einzige Nummer unter sechs Minuten) bietet von Blastbeats und angeschwärzten Gekeife bis hin zu stampfenden Riffs und melodischen Soli alles, was das Extrem-Metaller-Herz begehrt. Das bebende „Ahab“ macht dem Titel alle Ehre. Orkanartige Monsterriffs peitschen den Hörer hin und her. Besonders hervorheben muss man auch die Arbeit von Ausnahmeschlagzeuger Sørensen. Der Bursche lässt wirklich keinen Stein auf dem anderen, und glänzt mit passenden und stets songdienlichen Drum-Fills.
Es fällt schwer bei dieser Metal-Breitseite einzelne Songs herauszupicken, weil das dargebotene Material gerade im Gesamtpaket seine volle Wirkung erzielt und mit dem erhabenen „Sun Grave“ einen wirklich imposanten Abschluss findet. Der einzig bemerkbare Makel ist der, dass kein Song wirklich hervorstechen möchte und sich viele der Nummern in gewisser Weise ähneln. Somit sind die insgesamt acht Tracks einerseits grundsolides Kanonenfutter, aber andererseits auch untereinander austauschbar.
The Arance Order machen es dem Hörer nicht einfach. „Cult Of None“ ist ein durchgehendes Brett, das an Intensität stellenweise sogar Strapping Young Lad-Kaliber erreicht. Das dargebotene Material ist also nichts für den Gelegenheitsmetaller. Auch wenn der eine oder andere Überflieger fehlt, führt für Leute, die ihren Death und Thrash gerne etwas intensiver und atmosphärischer haben möchten, kein Weg an diesem Dampfhammer vorbei.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 25.09.2015
Erhältlich über: Massacre Records (Soulfood Music)
Website: www.thearcaneorder.net
Facebook: www.facebook.com/thearcaneorder
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