Omnium Gatherum – Grey Heavens
Es ist wieder soweit: Es ist Februar und wie schon in den Jahren 2011 („New World Shadows“) und 2013 („Beyond“) haben Omnium Gatherum abermals ein neues Album am Start. Bisher konnten sich die Finnen von Album zu Album stetig steigern. Auch mit ihrem siebten Langeisen spielen die Jungs in der Oberliga mit, denn „Grey Heavens“ strotzt vor imposantem Melo-Death-Kraftfutter.
Die Hörerschaft bekommt einmal mehr eine Mischung aus brachialen Riffs, stimmigen Keyboard-Passagen und griffig-melodischen Gitarrenharmonien serviert. Nicht umsonst bezeichnen die Jungs ihren Stil passenderweise als „Adult Oriented Death Metal“. Die grimmigen Growls von Jukka Pelkonen sind eindringlicher als je zuvor, was den ab und an eingestreuten Klargesang noch mehr unter die Haut gehen lässt.
Das nach vorne holzende „The Pit“ liefert den idealen Einstieg in den zehn Tracks umfassenden Reigen. „Skyline“ trumpft mit einem der eingängigsten Growl-Refrains der letzten Jahre und dürfte gerade im Live-Setting sehr gut funktionieren. Nicht minder eingängig ist das folgende „Frontiers“. Heulende Gitarrenleads und stampfende Riffs verwandeln den Track in eine wahre Urgewalt in Sachen Melodic Death Metal.
Bei „Majesty And Silence“ spricht der Titel Bände. Denn wenn ein Wort auf das über achtminütige Epos zutrifft, dann ist das in der Tat „majestätisch“. Stellenweise erreicht der Song sogar Devin Townsend-artige Ausmaße, was besonders beim mehrstimmigen Klargesang und den Semi-Akustikgitarren im Mittelteil auffällt. Fragile Keyboard-Parts geben im melancholisch-treibenden „Foundation“ den Ton an.
Nicht ganz so düster wie Swallow The Sun oder Ghost Brigade und nicht ganz so ungestüm wie Children Of Bodom oder Mors Principium Est schaffen es die Jungs, die besten Eigenschaften der genannten Truppen zu einem homogenen Ganzen zu vereinen und decken so einen großen Bereich im melodischen Todesblei-Revier ab. Dabei bilden auch das tobend anmutige „Ophidian Sunrise“ oder die fast schon Amon Amarth-artige Abrissbirne „Storm Front“ keine Ausnahme.
Kaum eine andere Band vermag es so gekonnt Brutalität und Härte mit Melodie und Eingängigkeit zu vermengen, wie das finnische Sextett. Wenn es einen Metal-Gott gibt, sollte „Grey Heavens“ in zahlreichen Jahresend-Polls ganz oben zu finden sein. Was Omnium Gatherum hier präsentieren, ist ohne Übertreibung eine der besten Melo-Death-Scheibletten seit der Jahrtausendwende. Man könnte hier mit Leichtigkeit die volle Punktezahl verteilen, wenn man nicht ahnen würde, dass die Jungs mit ihrem nächsten Streich höchstwahrscheinlich noch einen draufsetzen werden.
Wertung: 9/10
Erhältlich ab: 26.02.2016
Erhältlich über: Lifeforce Records (Soulfood Music)
Website: www.omniumgatherum.org
Facebook: www.facebook.com/omniumgatherumband
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