Bloody Hammers – Lovely Sort Of Death
Bloody Hammers spendieren ihrem Bekenntnis zur Finsternis eine vierte Auflage und präsentieren das laut Frontmann Anders Manga düsterste Album, das dieser je aufgenommen haben will. Anders gesagt: noch mehr Dark Rock, noch mehr Horror und Schock, dazu ein deutliches Bekenntnis zu den Gothic-Urvätern und verstärkter Einsatz von synthetischen, ja sogar elektronischen Elementen. „Lovely Sort Of Death“ macht seinem Namen alle Ehre.
Jene Muskelpakete, die auf „Under Satan’s Sun“ ein kleineres Revival gefeiert haben, ziehen sich wieder in den Hintergrund zurück. „Astral Traveler“ packt ein wenig Punk-Vibe mit metallischen Untertönen aus und erinnert entfernt an Danzig, während Devallias Orgel tief in die okkulten Anfänge der 60s und 70s hinabtaucht. Viel typischer für Bloody Hammers anno 2016 ist ein Song wie der Opener „Bloodletting On The Kiss“. Instrumentales Understatement, klirrend-kalte Atmosphäre, synthetische Untermalung und ein Anders Manga, der zunächst beschwörend flüstert und im folgenden Refrain schließlich austickt, erzeugen eine gleichermaßen dichte wie gewöhnungsbedürftige Atmosphäre.
Gespenstische Songs fließen im Akkord aus den Boxen. Da wäre beispielweise „Stoke The Fire“, für das Bloody Hammers das Tempo wieder ein wenig anziehen, mit dem angedeuteten Synthi-Gummitwist aber gleichzeitig gen Post Punk steuern. „Lights Come Alive“ wird zur bittersüßen Ballade, die zwischen der Intensität eines „Love Like Blood“ von Killing Joke und dem Wave-Gedanken der New Romantics für explosive Spannung sorgt. Mit „Shadow Out Of Time“ wäre hingegen der Soundtrack für die nächste Séance gefunden.
Die spektakuläre, eiskalte Finsternis überrascht immer wieder aufs Neue. Bloody Hammers wagen einen weiteren Schritt gen musikalische Evolution und stellen die geneigte Hörerschaft dank verstärkter elektronischer Einflüsse anfangs vor ein kleines Rätsel. Derlei Gestaltungselemente tragen jedoch positiv zur Düsternis von „Lovely Sort Of Death“ bei und jagen kalt-warme Schauer über den Rücken. Gleichzeitig bleibt ein punkiger Rest erhalten, der willkommene Abwechslung und Power mitbringt. Eben eine tatsächlich liebreizende Form des Todes.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 05.08.2016
Erhältlich über: Napalm Records (Universal Music)
Website: www.bloodyhammers.com
Facebook: www.facebook.com/BloodyHammers
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