Serpentine Dominion – Serpentine Dominion
Bei der Mayhem-Festival-Konzerttour 2009 freundeten sich Adam Dutkiewicz (Killswitch Engage), George „Corpsegrinder“ Fisher (Cannibal Corpse) und Shannon Lucas (damals The Black Dahlia Murder) an. Schon damals schwor der schilldernde Gitarrist der Metalcore-Vorreiter, seinem Lieblings-Death-Metal-Sänger ein Album zu schreiben. Bis aus dem Projekt Serpentine Dominion aber endlich Realität wurde, sollte es weitere sieben Jahre dauern. Schlicht „Serpentine Dominion“ betitelt, vermengt das Debüt brachiale Death-Metal-Action mit melodischer Moderne.
Das überaus knapp bemessene Material (ca. 27 Minuten, derer zwei für Intros und Zwischenspiele draufgehen) klingt in etwa wie die Schnittmenge der drei beteiligten Musiker. Des Corpsegrinders ikonische Growls diktieren natürlich das Geschehen, sind aber nicht alles, wie beispielsweise „Sovereign Hate“ zeigt. Mitten aus dem brachialen Death-Metal-Dickicht bricht ein kurzer aber effektiver eingängiger Refrain mit Dutkiewicz‘ Klargesang. Stellenweise klingt das schon fast nach Metalcore, fällt aber alles andere als platt aus.
Nicht nur die Songs, auch die Lyrics knallen. Im Gegensatz zu den Hauptbands drehen sich die von Jesse Leach (ebenfalls Killswitch Engage) verfassten Lyrics um Korruption und Misswirtschaft – angesichts des surreal untergriffig geführten US-Wahlkampfes ein pointiert aktuelles Thema. Zwischen dem brutalen Sprint des eigentlichen Openers „The Vengeance In Me“ mit wahnwitzigem Gitarrensolo, dem wütend stampfenden „This Endless War“ und der brutalen Eingängigkeit von „On The Brink Of Devastation“ bleiben keine Wünsche offen.
Natürlich hätte es gerne etwas mehr Musik sein dürfen, doch was Serpentine Dominion auf ihrem überaus kurzen Debüt hinklatschen, macht definitiv Lust auf mehr. Die melodischen Elemente überraschen anfangs, passend letztlich aber prima ins Gesamtbild. Dynamisch, energisch, aggressiv und doch clever und durchdacht – sollten Fisher, Dutkiewicz und Lucas ihren Wunsch, ihr Allstar-Projekt auf die Bühne zu bringen, tatsächlich realisieren können, dürften spektakuläre Szenen im Pit garantiert sein.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 28.10.2016
Erhältlich über: Metal Blade (Sony Music)
Facebook: www.facebook.com/serpentinedominion
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