Whores. – Gold.

| 19. Dezember 2016 | 0 Comments
Whores.

(c) SPV

Kratzbürstigkeit hat in Atlanta, Georgia Methode – für diese Feststellung braucht es nicht etwa eine geniale, surreale Glover-Serie. Whores. – der Punkt ist stets inklusive – tauchten im Jahr 2010 erstmals am Horizont auf und sorgten mit ihrem zähen Noise-Mix für willkommenes Ohrensausen. Mit einer mächtigen Dosis Sludge und feinen, metallischen Stoner-Riffs ausgestattet, folgt auf diverse Kleinformate nun endlich das Debütalbum „Gold.“.

Zehn Songs, 35 Minuten, manische Energie: Bei Whores. ist alles beim Alten geblieben. Bereits der Opener „Playing Poor“ führt binnen weniger Sekunden in media res. Christian Lembachs leicht heiserer Schreigesang fügt sich nahtlos in das chaotische, entstellte Arrangement ein. Distortion ist Dauerbegleiter für diesen wilden Höllenritt, dessen fiese und doch so treibende Riffs sich förmlich an die Oberfläche kämpfen müssen, um auch nur einigermaßen bestehen zu können.

„Gold.“ wirkt über weite Strecken wie ein einziger, in die Länge gezogener Überlebenskampf. Ein „Of Course You Do“ legt beinahe zugänglich los, lässt sogar einen Hauch von Melodie erkennen, bevor das US-Trio seinen dreckigen Mantel über den Song ausbreitet. Zäsuren, Noise und Chaos machen sich breit, nur gelegentlich schimmert ein wenig Hoffnung durch. Für „Participation Trophy“ wird das Tempo weitestgehend herausgenommen, was das ohnenhin bereits bedrohliche Arrangement noch eine Spur manischer erscheinen lässt. Und was kommt danach? „Mental Illness As Mating Ritual“ – das passt irgendwie.

Wie erwartet, ist „Gold.“ eine ziemlich anstrengende, herausfordernde Angelegenheit geworden. Umgeben von Dauerdruck und Gummitwist, schwimmen sich Whores. nur langsam frei und deuten immer wieder Momente der Melodik und Glückseligkeit ein. Es bleibt bei diesen harmonischen Andeutungen, denn das erste Album der Herren aus Atlanta, Georgia lebt von Dreck, Riffs und abstoßenden Distortion-Schleifen. Schwer verdaulich? Aber wie; und doch so lohnenswert kompromisslos.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 28.10.2016
Erhältlich über: Steamhammer (SPV)

Facebook: www.facebook.com/whrsband

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Category: Magazin, Reviews

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