Beast Modulus – Being

| 3. April 2017 | 0 Comments
Beast Modulus

(c) Beast Modulus

Nach ihrer aktuellen Tour wollen The Dillinger Escape Plan für immer abtreten und hinterlassen damit eine gewaltige Lücke im Mathcore-Mikrokosmos. Gleichzeitig bekommen zahlreiche junge Bands die Chance, nachzurücken. Vielleicht sind Beast Modulus die nächsten Math-Granden. Seit 2014 mit einem festen Lineup unterwegs, packt das Quartett aus New York sämtliche komplexen wie verqueren Benchmarks des Genres neben unnachgiebige, wahnwitzige Groove-Passagen. Auf eine selbstbetitelte EP folgt nun „Being“.

Als Album deklariert, sind es letztlich ’nur‘ 24 Minuten Musik geworden – selbst für Genre-Verhältnisse verdammt wenig. Wie gut, dass das vorgestellte Material über jegliche statistischen Werte erhaben ist. Der Stotterstart in Form von „Twrk“ passt gewissermaßen ins Bild. Beast Modulus setzen verstärkt auf Elektronik, Samples und Breakbeat-Einflüsse – Ideen, die sich auch auf der letzten Dillinger-Platte fanden. Von einem martialischen Midtempo-Groove-Arrangement ummantelt, das nur bedingt Math-Erkenntnisse zulässt, führen die New Yorker somit erst einmal auf die falsche Fährte.

Hat sich der anfängliche Klangnebel schließlich gelichtet, wird es zuweilen unerwartet spektakulär. „Accustomed To Dysfunction“ bricht zwar abermals nicht so wirklich aus dem Midtempo-Bereich aus, zerhackt dafür den Song mit komplexer Polyrhythmik und durchaus schrägen, unerwarteten Riff-Folgen. Den Math-Dampfhammer vermisst man zwar, zermürbende Groove-Bomben Marke „Running Backwards“ mit gelegentlicher Tempo-Erhöhung kommen dennoch gut.

Beast Modulus versuchen erst gar nicht mit ihren berühmten Genre-Kollegen zu konkurrieren, sondern wählen einen vergleichsweise frischen Ansatz. Mehr Groove und Elektronik stellen selbst erfahrene Math-Genießer auf die Probe. „Being“ ist zäh und will erobert, erarbeitet werden. Zwischen präzisem Psychoterror und latentem Wahnsinn erschließen sich dafür reihenweise gute Songs mit ordentlich Potential, die selbst bei aller Kürze dieses Albums einigermaßen hängen bleiben. Beast Modulus könnten die Math-Flagge in Zukunft hochhalten.

Wertung: 7/10

Erhältlich ab: 30.03.2017
Erhältlich über: Eigenvertrieb / Bandcamp

Facebook: www.facebook.com/beastmodulus

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Category: Magazin, Reviews

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