Desultory – Through Aching Aeons

| 21. Juni 2017 | 0 Comments
Desultory

(c) Pulverised Records

In den frühen 90er Jahren rumpelten Desultory als Teil der ersten schwedischen Death-Metal-Welle durch die Lande, blieben jedoch in der zweiten Reihe hängen. Nach einer kräftigen Stiländerung Mitte der 90er löste man sich auf, rief zwischenzeitlich Zebulon ins Leben, und meldete sich 2010 mit einem Comeback-Album zurück. Schlanke sieben Jahre später erscheint nun „Through Aching Aeons“, mit dem die Schweden einen endgültigen Schlussstrich unter ihre Karriere ziehen wollen.

Übermäßig viel hat sich am Sound des Quartetts nicht geändert – passend zur Abschiedsvorstellung rumpeln sie durch ihren gesamten Backkatalog. Der Opener „Silent Raptur“ macht sogleich alles richtig. Natürlich sind die wütenden US-Einflüsse Marke Cannibal Corpse und Obituary ebenso präsent wie das Faible für die Göteborger Schule. Desultory befanden sich immer schon zwischen den Stühlen und ändern nichts daran.

Gerade die längeren Songs packen dieses Mal zu und lassen stellenweise sogar Thrash- und Doom-Energie erkennen. Ein „Divine Blindness“ nimmt das Tempo stellenweise komplett raus und überzeugt mit martialischem Höllengroove, während „Beneath The Bleeding Sky“ die Hackschnitzelfabrik durch durchaus melodische Gefilde jagt. Zwischendurch reinigt das martialische „Spineless Kingdom“ die Gehörgänge. Mit „Our Departure“ – nomen est omen – verabschieden sich die Schweden schließlich. Das Requiem beginnt feist und knüppelhart, bricht zwischenzeitlich komplett zusammen, und setzt zum finalen Trauermarsch ein. Etwas viel Pathos, musikalisch aber höchst ansprechend.

Das letzte Hallo Desultorys unterhält von vorne bis hinten. Martialische Death-Metal-Energie der amerikanischen Schule trifft auf Göteborger Ursuppe und ein wenig Doom-Schwere. Vom abschließenden „Our Departure“ kann man halten, was man will, rundherum setzt es dafür clevere Nackenbrecher am laufenden Band. Mit Desultory verabschieden sich Urgesteine, denen der große, verdiente Sprung leider nie gelungen ist. Wirklich schade.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 23.06.2017
Erhältlich über: Pulverised Records (Soulfood Music)

Facebook: www.facebook.com/Desultory-50447918404

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Category: Magazin, Reviews

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