Kaiser Franz Josef – Make Rock Great Again

| 26. Juni 2017 | 0 Comments
Kaiser Franz Josef

(c) Jakob Vehovar

„Die große Chance“, sympathisches Debütalbum, Auftritte auf großen Festivals und Support-Slots für internationale Rock-Prominenz – Kaiser Franz Josef haben vier durchaus spektakuläre Jahre hinter sich. Mit ihrem energischen, klassischen Hard-Rock-Sound fassen sie nach wie vor die letzten fünf Stromgitarren-Jahrzehnte gekonnt zusammen und bedienen zugleich die alte und junge Generation. Unter dem Motto „Make Rock Great Again“ folgt nun ein herrlich dreckiger Nackenschlag.

Led Zeppelin hier, Soundgarden da: Kaiser Franz Josef nehmen keine Gefangenen und bauen binnen Sekunden Druck auf. Zwischen Blues Rock und verhaltenem Grunge angesiedelt, wagt sich bereits der energische Opener „Slaughterhouse“ an wiederholte Zeitsprünge. Apropos Soundgarden: Dass Sänger Sham immer wieder an den viel zu früh verstorbenen Chris Cornell erinnert, sorgt gerade aktuell für große Gänsehaut. Mit „Believe“ wachsen die hörbar gereiften Wiener erstmals über sich hinaus. Vergleichsweise simple Strophen führen in ein wahres Energiebündel von Refrain. Stylish, kraftvoll und unverschämt eingängig schreitet das Trio voran. Hit? Aber wie!

Solche Höhen erreichen Kaiser Franz Josef zwar selten, unter den insgesamt 13 Tracks findet sich dafür kein einziger Durchhänger. Das lässige „Bollywood“ stammt aus einer Paralleldimension, in der die 80er und 90er Jahre gleichzeitig stattfinden, das kompakte Powerhouse „Disguise“ offenbart dezentes Crossover-Potential in seinem mächtigen Chorus und das gleichermaßen schwere wie schwülstige „Pinkenstein“ schielt ein wenig gen Desert-Schule. Etwas ruhigere Momente, wie „Tinnitus“ und „Mirror“, zeugen von einer hörbar gereiften Band.

Kaiser Franz Josef sind hörbar erwachsen geworden, ohne den musikalisch-gewitzten Schalk im Nacken verloren zu haben. „Make Rock Great Again“ versprüht jenen jugendlichen Elan, der ihr Top-10-Debüt so charmant machte, und präsentiert zugleich deutlich ausgereifteres, pointiertes Songwriting. Durch die Bank unterhaltsame bis starke Tracks, eine kleine Erweiterung des eigenen Horizonts und spürbare Bühnenerfahrung sind die Zutaten für eine der bis dato stärksten Rock-Platten des Jahres.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 30.06.2017
Erhältlich über: Columbia Records (Sony Music)

Website: www.kfj-music.at
Facebook: www.facebook.com/kfjmusic

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Category: Local Bands, Magazin, Reviews

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