Seita – Maledictus Mundi

| 22. Oktober 2018 | 0 Comments
Seita

(c) Anna Witkowska

Was spricht eigentlich gegen pure, ungefilterte Wut in der Musik? Sie kann durchaus kathartische Wirkung mit sich bringen, und genau darauf setzen die Niederländer Seita. 2007 in Amsterdam gegründet, veröffentlichten sie eine EP und ein erstes Album, das ihnen Auftritte in ganz Europa, Asien und den USA einbringen sollte. Für den Nachfolger ist das Quartett nun bei Massacre Records untergekommen. „Maledictus Mundi“ gibt von vorne bis hinten Vollgas und rechnet mit einer stetig dysfunktionaler werdenden Gesellschaft ab.

Bereits die ersten Sekunden dieses Albums illustrieren ganz genau, worauf man sich hier einstellen darf. „Cowards To The Lions“ beginnt mit wildem Kettenrasseln einer entfesselten Band und steckt nach kürzester Zeit bereits in der Strophe. Wütende Screams, ein wenig Gekreische und höllisches Tempo geben sich ein Stelldichein, begleitet von fiesem Death-Thrash. Einzig das Gitarrensolo sorgt für ein wenig Auflockerung, schon hat der nächste Song begonnen. „Justice I.C.U.“ rollt eine Spur langsamer an und bleibt bitterböse, demonstriert aber zugleich das Faible der Band für Groove, Druck und ein wenig Psychoterror.

Hier zeigt sich sogleich auch das einzige wirkliche Problem dieses Albums: Der Produktion fehlt es am nötigen Wumms, das Schlagzeug wirkt vom restlichen Arrangement abgekoppelt und eine Spur blutleer. Gerade etwas filigranere Passagen mit melodischen Anleihen und fiesem Riffing gehen daher ein wenig unter. Davon lassen sich Seita aber keinesfalls unterkriegen: Ein „Above The Ruins“ widmet sich über weite Strecken dem Vollsprint und lässt Michel Gambini am Mikro so richtig ausrasten. Entsprechend komplexe und doch herrlich frontale Riffs unterstreichen Gift und Galle prima.

Zwar schöpfen Seita ihr volles Potenzial noch nicht aus – Produktion und etwas zu lockere Strukturen für dieses Genre tragen dazu bei – die Richtung stimmt aber. „Maledictus Mundi“ ist ein Powerhouse geworden, ein richtig schöner Death-Thrash-Hassbrocken mit Ohr für feine Melodien und etwas komplexere Elemente. Die Niederländer wissen zu unterhalten, entwickeln sich in die richtige Richtung und setzen ungeahnte Power frei; mit Sicherheit ein Versprechen für die Zukunft.

Wertung: 7/10

Erhältlich ab: 26.10.2018
Erhältlich über: Massacre Records (Soulfood Music)

Website: www.seitaofficial.com
Facebook: www.facebook.com/SEITAOfficial

Teile diesen Artikel

Tags: , , , , ,

Category: Magazin, Reviews

Demonic-Nights.at - AKTUELLES