High Reeper – Higher Reeper

| 21. März 2019 | 0 Comments
High Reeper

(c) Drew Wiedemann

2016 gegründet, 2018 das Debüt veröffentlicht und jetzt schon der Nachfolger: High Reeper machen keine halben Sachen. Das Quintett aus Philadelphia ist tief im Stoner Rock verhaftet, liebt Black Sabbath und treibt sich ebenso gerne in klassischeren Gefilden herum. Fast auf den Tag genau ein Jahr nach „High Reeper“ erscheint nun „Higher Reeper“ – mit neuem Schlagzeuger, dazu eine kräftige Portion düsterer und bleierner.

Bereits das eröffnende „Eternal Leviathan“ macht deutlich, wohin die Reise geht. Das herrlich in die Länge gezogene Riff klingt stark nach Tony Iommi, der doomige Aufbau wirkt angenehm süffig und führt dennoch zwangsweise in typische Stoner-Gefilde. Zach Thomas blüht vor allem im dicken, intensiven Refrain aus und wechselt schon mal in höhere Register, doch der wirkliche Star ist die Band. Filigranes Bassspiel, feine Gitarrensoli und geschickt eingestreute Drum-Fills sorgen für beste Unterhaltung. Wer übrigens die finstere erste Minute des Openers ansprechend fand, lässt sich vom doomigen Jam-Monstrum „Foggy Drag“ sämtliche Sinne rauben.

Direkt davor versuchen sich High Reeper an ruhigeren, balladesken Tönen. „Apocalypse Hymn“ kommt ohne Schlagzeug aus, setzt auf melodischen Minimalismus und rückt dafür die entfremdeten Vocals in den Mittelpunkt. Diese Hommage an „Planet Caravan“ hat Stil, fällt zugleich ein wenig aus dem Rahmen. Straighte, imposante Rocker wie „Plague Hag“ und „Buried Alive“ treiben schnell wieder in riffgesteuerte Gefilde, bevor der ellenlange Rausschmeißer „Barbarian“ schließlich alles, was das US-Quintett ausmacht, in einen Topf wirft, kräftig umrührt und großzügig verschüttet.

Mag sein, dass „Apocalypse Hymn“ etwas Streitbares anhaftet, gut ist dieser Exkurs allemal und das restliche Album sowieso ein Volltreffer. Wer „Die Slow“ vom Debütalbum mochte, wird „Higher Reeper“ lieben. Die Proto-Rock-Elemente bleiben zwar nach wie vor greifbar, treten nun allerdings in die zweite Reihe. Mehr Sabbath-Riffing, geschickte Tempowechsel und eine deutlich aufblühende Instrumental-Abteilung lassen die zweite High Reeper-Platte zum erneuten Volltreffer reifen. Zwei richtig starke Alben binnen zwölf Monaten, das ringt Respekt ab.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 22.03.2019
Erhältlich über: Heavy Psych Sounds Records (Cargo Records)

Facebook: www.facebook.com/HIGHREEPER

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Category: Magazin, Reviews

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