From Sorrow To Serenity – Reclaim
From Sorrow To Serenity melden sich mit einem Paukenschlag zurück. Nach dem Release von „Remnant Of Humanity“ mussten die Schotten ihren Sänger ersetzen. Gaz King, früher bei Nexilva, ist kein Unbekannter, nahm man doch bereits 2013 einen gemeinsamen Track auf. Am Sound des Quartetts – technisch anspruchsvoller Metalcore mit Djent-Untertönen und progressiver Note – ändert sich auch auf „Reclaim“ relativ wenig.
Erinnerungen an Periphery werden wach, wenn der Refrain von „Solitude“ ertönt. Scharfkantige Riffs machen den Weg für weit offene, angeproggte Klangflächen und Gesang frei. Dass dies letztlich nur ein Intermezzo in einem über weite Strecken lauten, brachialen Track bleiben soll, passt ins Bild. Rundherum türmen sich wütende Sprints, tiefer gestimmte Gitarren und plötzlich wechselndes Tempo. Diese wütende, leicht chaotische Wut zieht sich wie ein roter Faden durch das Album. „We Are Liberty“ springt beispielsweise laufend zwischen mehreren Parts hin und her, wobei besonders die furiosen „Fight“-Screams mit Druckphase gut kommen.
Kompletter Wahnsinn mit nur wenig Unterlass: „Supremacy“ setzt den Reigen an beklemmenden, angenehm verstörenden Tracks souverän fort. Angedeuteter Klargesang – meist bleibt es bei verzweifelten Schreien – dringt immer wieder aus dem Wahnsinn hervor, bevor die nächste Druckwelle mit Vollgas alles platt macht. Im Titelsong „Reclaim“ kondensieren From Sorrow To Serenity“ ihre Explosionen auf unter 200 Sekunden und wechseln das Tempo dennoch öfter als manche die Unterwäsche. Wirklich ruhige Töne sucht man vergebens, auch wenn im grandiosen Rausschmeißer „Resurgence“ tatsächlich fein gesungen wird.
Vom Sängerwechsel gänzlich unbeeindruckt, üben From Sorrow To Serenity auch auf ihrem dritten Album geschmackvoll Druck aus. Metalcore, Djent und Prog sind wieterhin bestenfalls Behelfsbegriffe für ihren Sound, der in seiner rohen und doch anspruchsvollen Präsentation kaum Entsprechungen kennt. „Reclaim“ unterstreicht den Anspruch der Schotten, jede Bühne mit technischer Brillanz und latentem Wahnwitz abzureißen.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 22.03.2019
Erhältlich über: Long Branch Records (SPV)
Website: fromsorrowtoserenity.com
Facebook: www.facebook.com/FSTSOFFICIAL
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