War Curse – Eradication
So stark die teutonischen Giganten auch sind, ohne die Bay Area gäbe es keinen Thrash Metal. Bis heute beeinflusst die Region rund um San Francisco das Genre maßgeblich mit ungebrochener Faszination. Das gilt auch für War Curse, deren Sound tief in den 80ern und 90ern verwurzelt ist. Nach einer Platte in Eigenregie ist das Quintett aus Ohio nun bei Svart Records untergekommen. „Eradication“ verneigt sich vor den Thrash-Granden und überrascht mit prominenten Gastmusikern.
Das mächtige „Serpent“ holt sich Heathen-Gitarrist und zeitweilige Exodus-Aushilfe Kragen Lum für ein wuchtiges Stelldichein ins Studio. War Curse zeigen sich vor allem im Midtempo-Bereich stark, lassen den Track gewaltig aufstampfen und jagen kleinere, fiese Attacken rundherum. Blaine Gordons verhältnismäßig kehliger, aggressiver Gesang fällt im besten Sinne aus dem Rahmen und schwebt souverän über dem Arrangement. In „Asylum“ gibt sich hingegen der von Forbidden und Testament bekannte Glen Alvelais ein Stelldichein. Sein Gastsolo zeigt sich filigran und aggressiv, die Band selbst ist ebenfalls gut aufgefallt. Selbst der ausgedehnte, langsame Mittelteil zündet.
So arbeiten sich die US-Amerikaner von Brett zu Brett. „Iron Veil“ ist der vielleicht härteste Song dieses zweiten Albums. Zwar schleicht sich ein halb-gesungener Refrain ein, rundherum regiert dafür der Dampfhammer, der über weite Strecken im labyrinthartigen Finale „Polluted Minds“ erneut aufgenommen wird. Auch „Possession“ springt arschlings ins Gesicht und baut von der ersten Sekunde an Druck auf, nur um für das Gitarrensolo das Tempo komplett herauszunehmen. Schließlich und endlich kotzt sich „Deadly Silence“ mit doppelter Wucht und dezent modernem Vibe aus. Exhorder-Legende Kyle Thomas steuert einige wütende Zeilen bei und hievt den ohnehin bereits guten Song in neue Sphären.
Die Bay-Area-Fans War Curse nehmen keine Gefangenen und liefern gefälligen Nachschub für Fans von Forbidden und Death Angel, erarbeiten sich zugleich einen eigenen Sound. Zwischen druckvoller Midtempo-Wucht und fiesen, bissigen Attacken räumt „Eradication“ ab, prominente Gäste runden das Geschehen ab. Vielleicht hat das zweite Album der Thrasher aus Ohio nicht übermäßig viel Neues zu bieten, dafür stimmt die Qualität von hinten bis vorne – mehr als nur ein Versprechen für die Zukunft.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 10.05.2019
Erhältlich über: Svart Records (Cargo Records)
Website: www.warcursemetal.com
Facebook: www.facebook.com/warcursemetal
Letzte Kommentare