Burial Party – Please, Electric Move Slow
Dan Kinnaley macht Limonade. Von mehreren privaten und beruflichen Rückschlägen gebeutelt, steckte er seinen Frust und seine Energie in die Musik. 2017 nahm er zum ersten Mal seit Langem eine Gitarre in die Hand, schnell war mit Burial Party eine neue Band entstanden. Das Quintett aus Fort Wayne im US-Bundesstaat Indiana stülpt kauzigen Hardcore Punk und Post-Noise über seinen Alternative Rock, Erinnerungen an Fugazi, Refused und sogar Converge werden wach. Ihre erste EP „Please, Electric Move Slow“ erscheint nun im Eigenvertrieb.
Vier Songs in elf Minuten lassen keine Zeit zum Luft holen, sondern prügeln mit manischer Energie durch die Landschaft. Das eröffnende „Black Stripe“ erinnert stellenweise sogar an At The Drive-In, ohne sich auch nur im Geringsten an die Post-Hardcore-Veteranen anzubiedern. Furiose Energie, heisere Schreie und wuchtige Riff-Kaskaden fahren durch das Gebälk. „Crisis Actor“ schraubt den Härtegrad in die Höhe, kokettiert mit einem Hauch von Math, spuckt Gift und Galle. Auf der B-Seite lauert zunächst das etwas rockigere „Digital Green Boots“, dessen höllische Abfahrt in den Abyss wie aus dem Nichts kommt. Schließlich zerlegt „Soft Chains“ den Sound der Band in seine Einzelteile, überschlägt sich beinahe selbst und lässt sich schließlich von Noise-Salven zerschießen.
Alles andere als idyllisch: Burial Party geben sich auf ihrer ersten EP eingängiger Zerstörungswut hin, von wachsender Begeisterung begleitet. „Please, Electric Move Slow“ spielt geschickt mit vertrauten Referenzen, lässt dabei allerdings eine komplett eigenständige musikalische DNA erkennen. Hier entwickelt eine junge Band einen hochspannenden Sound, der mitreißt und unter die Haut geht. Davon gerne mehr.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 12.07.2019
Erhältlich über: Eigenvertrieb (Download-Album)
Facebook: www.facebook.com/burialparty
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