The Holeum – Sublime Emptiness
Vor knapp drei Jahren klopften sich The Holeum, eine Art NahemaH-Nachfolger, mit ihrem hochgradig anspruchsvollen Debüt „Negative Abyss“ an. Die Spanier drückten gängigen Post Metal durch schmerzerfüllte Abgründe und streuten einen Hauch von Ambient drüber – kaputt, abgefuckt und doch von einer nicht abzustreitenden Schönheit geprägt. Genau diese Vision verfolgen sie nun weiter. „Sublime Emptiness“ mutet vertraut und doch irgendwie anders an.
Tatsächlich intensiviert das Quintett den kathartischen Effekt seiner Musik durch mehr von allem. Vor allem der Doom-Sektor, gelegentlich gen Death Doom ausbrechend, mutet nun deutlich wuchtiger an. So fühlt man sich nicht nur im Opener „Obsidiana“ stellenweise an Swallow The Sun erinnert, obwohl die melodischen Entladungen dem post-metallischen Grundtenor treu bleiben. Die fortlaufende Eruption mit klaustrophoben Zwischenspielen geht unter die Haut und marschiert erhobenen Hauptes gen Abyss. Der folgende „Geometric Dance“ schraubt das Tempo zunächst nach oben und entlädt sich durchaus sperrig, bevor episch angehauchte, kahl instrumentierte Zwischenspiele in angenehm unbequeme Gefilde entführen.
Geradlinig wollen The Holeum auf keinen Fall werden, stattdessen denken die Spanier bevorzugt um gleich mehrere Ecken. Kein Track illustriert das besser als der Rausschmeißer „Metempsicosis“. Mal eben die Neun-Minuten-Marke knackend, dauert es eine ganze Weile, bis der Track ins Rollen kommt. Auf den Ambient-Aufgalopp folgen intensive, süßlich-doomige Melodik und packender Klargesang im wütend furiosen Kargland. Gerade die wuchtigen Ausbrüche, kurzen Verschnaufpausen und sogar der Hauch von Drone erinnern im besten Sinne an Cult Of Luna.
Geschickt verschieben die Spanier den Fokus ihrer Musik im Kleinen, wohl aber spürbar ausgelegt. „Sublime Emptiness“ klingt anders, ohne wirklich von der Formel des Debüts abzuweichen. The Holeum drehen an den Stellschrauben, lassen mit fieser Intensität aufhorchen und büßen rein gar nichts von ihrer erhabenen Präsentation ein. Für das Quintett gestaltet sich das zweite Album alles andere als schwer und bereitet auf einen langen, nasskalten Herbst vor.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 16.08.2019
Erhältlich über: Lifeforce Records (Soulfood Music)
Website: theholeum.com
Facebook: www.facebook.com/theholeum
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