Wombbath – Choirs Of The Fallen

| 2. März 2020 | 0 Comments
Wombbath

(c) Soulseller Records

Obwohl sie Teil der ersten großen Death-Metal-Welle Schwedens waren, ist der Name Wombbath heute vornehmlich Insidern bekannt – man hatte sich zu schnell wieder aufgelöst. Seit 2014 grub der unter anderem auch bei Pale King aktive Håkan Stuvemark seine alte Liebe aus und veröffentlichte das kurzweilige „The Great Desolation“. Dass dies keine Eintagsfliege war, zeigt sich jetzt: Nach abermaligem Line-up-Umbau verbreitet „Choirs Of The Fallen“ faulige Old-School-Atmosphäre.

Überraschungen bleiben aus, alles andere wäre auch ungewöhnlich gewesen. Wombbath treiben ihren ranzigen Sound aus der alten Schule gewohnt druckvoll voran. Da wäre beispielsweise „We Shall Remain“, ein explosives wie zähes Stück, das wiederholt zwischen Groove und Sprint pendelt. Jonny Petterssons aggressive Vocals gehen an die Substanz, die sägenden Gitarren tragen ihr Übriges bei. Der furiose Rausschmeißer „In A Cloak Of Anger“ drückt das Gaspedal schließlich komplett durch, lässt Hören und Sehen vergehen.

In Überlänge sind Wombbath besonders stark, und das illustriert „Wings Of Horror“ auf unnachahmliche Weise. Wie sich der Track nach und nach in seine Einzelteile zerlegt, bedrohliche Melodien zulässt und dennoch seinen ranzig-sägenden Grundtenor nie ad acta legt, kommt gut. In „From The Beggars Hand“ glaubt man zunächst einen weiteren Sprinter gefunden zu haben, doch lässt der Mittelteil filigrane musikalische Spielereien zu, zumindest für Band-Verhältnisse. Es wird unbequem.

Was für den Vorgänger galt, lässt sich auch für „Choirs Of The Fallen“ festhalten: Wer ruppigen Death Metal der alten, schwedischen Schule mag, wird diese Platte lieben. „Choirs Of The Fallen“ kennt seine Stärken genau und rumpelt mit wachsender Begeisterung, ohne dabei jedoch auf den etatmäßigen infernalen Groove zu vergessen. Zwischen Dampfwalze und Hexler machen Wombbath in vertrautem Terrain weiter – bedingt originell, dafür unwahrscheinlich stark und kurzweilig.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 06.03.2020
Erhältlich über: Soulseller Records (Membran)

Facebook: www.facebook.com/Wombbath

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Category: Magazin, Reviews

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