Mnemocide – Feeding The Vultures

| 12. Mai 2020 | 0 Comments
Mnemocide

(c) Daroc

So einfach kann es manchmal sein: Fünf Metaller mit Banderfahrung fanden sich vor drei Jahren in der Region Basel, zogen sich in den Proberaum zurück und stürzten sich auf wuchtigen, bleiernen Death Metal der alten Schule – Mnemocide waren geboren. Eine erste EP war schnell geschrieben, kurze Zeit später ging es auf Tour. Fans von Entombed und Bolt Thrower sollten nun die Ohren spitzen, denn das Debütalbum „Feeding The Vultures“ bietet klassische Kunst ohne Wenn und Aber.

Die schiere Wucht dieser 40 Minuten macht die Platte zum Volltreffer. Case and point „Crash & Burn“: Der Song startet direkt in media res, speit Gift und Galle, und macht im Midtempo-Bereich ordentlich Druck. Mit fortlaufender Spieldauer wird der Track noch ranziger und von einem flirrenden, entstellten Gitarrensolo gekrönt. Auf dieses dreckige Powerhouse folgt „To The Nameless“, eine kleine Tempo-Verschärfung der kurzweiligen Art. Mnemocide boxen wiederholt in die Magengrube, deuten zwischenzeitlich etwas Groove an und ziehen zum Ende hin in den finsteren Abgrund hinab.

Wo Death Metal draufsteht, ist auch Death Metal drin: Die intensive Bolt Thrower-Schule, von obligatorischem Schwedentod begleitet, nimmt keine Gefangenen. „Dead Men Walking“ klingt tatsächlich wie eine fatalistische Prozession, von galligen Vocals begleitet und im Mittelteil instrumental angenehm entstellt. Mit diesen kleinen Breaks verpassen Mnemocide ihren Songs mehr Dynamik, nur um im abschließenden „Revolution Required“ den Death’n’Roll-Groove ins Zentrum zu rücken. Die ranzige, verkappt melodische Wuchtbrumme „Again“ will ebenfalls nicht unter den Tisch fallen.

Keine Überraschungen, nur pure Intensität: Mnemocide mögen ihren Death Metal druckvoll und bleiern, drücken das Gaspedal nur selten durch, verzichten aber ebenso über weite Strecken auf Melodien. Stattdessen punktet „Feeding The Vultures“ durch Midtempo-Wucht, begleitet von einem wahren Klangwall und ausgesuchter Bosheit. Die Schweizer machen keinen Hehl um ihre musikalischen Vorbilder und verneigen sich vor der alten Schule – ein ranziger Leckerbissen mit immer wieder durchschimmernder Musikalität.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 15.05.2020
Erhältlich über: Czar Of Crickets Productions (Soulfood Music)

Facebook: www.facebook.com/Mnemocide

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Category: Magazin, Reviews

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