Demolizer – Thrashmageddon
Es kann manchmal so einfach sein: Demolizer spielen Thrash Metal der alten Schule und sind fest in den ruppigeren Gefilden der Bay Area-Klassiker verhaftet. 2018 veröffentlichten die Dänen ihre erste EP, erreichten im Folgejahr das Finale des dänischen W:O:A Metal Battle und veröffentlichten eine neue Single. Für das Debütalbum konnte man Lasse Ballade gewinnen, der unter anderem bereits Kovenant und Solbrud veredelte. Nun steht „Thrashmageddon“ – nomen est omen – in den Startlöchern.
Slayer, Exodus und Municipal Waste werden als Referenz genannt, und das ist tatsächlich nicht zu überhören. Die Video-Auskopplung „Cancer In The Brain“ peitscht mit furioser Energie voran und lässt keinen Stein auf dem anderen. Ben „Polle“ Radtleff keift und brüllt richtig schön giftig und gallig, geschickte Tempo-Verschärfungen und ein feines Solo runden das Geschehen ab. Ähnliches setzt es im martialischen „Bloodshot Eyes“ oder dem kernigen Rausschmeißer „MSW“, dessen melodischer Mittelteil richtig Laune macht.
Was Demolizer ebenfalls bereits gut beherrschen, sind die etwas längeren, finsteren Exkurse. Der druckvolle Stomper „Until The Day I Die“ kreuzt mit manch einer infernalen Melodie auf, während „Copenhagen Burning“ alles in einen großen Topf wirft. Von ruppigen High-Speed-Thrash-Attacken bis zu beinahe rockigen Atempausen ist hier alles dabei. Die Dänen operieren fast die gesamten fünfeinhalb Minuten auf Anschlag, Müdigkeit nicht zu erkennen. „Built On Slavery“ ist ein weiteres Husarenstück zwischen Toxic Waltz, rasiermesserscharfen Soli und kurzen Blast-Attacken. Dieses uncharakteristische und doch so pointierte Stilmittel kommt gut.
Abgesehen von besagtem Blast-Exkurs ist „Thrashmageddon“ recht überraschungsarm, was jedoch kaum stört. Die schiere Intensität dieser neun Songs – sogar eine angepunkte Blendgranate unter einer Minute Spielzeit ist am Start – unterhält von vorne bis hinten. Anstatt das Rad neu zu erfinden, bekennen sich Demolizer zu ihren großen Vorbildern und haben tatsächlich das Zeug dazu, besagte Schuhe zu füllen. Ihr Einstand ist ruppig, rasant, durchaus melodisch und dabei stets präzise, organisch. Eben ein echtes Stück Old School Thrash ohne Kompromisse.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 11.09.2020
Erhältlich über: Mighty Music / Target Group (SPV)
Website: www.demolizerthrash.com
Facebook: www.facebook.com/DemolizerThrash
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