We Are Among Storms – The I In We
(c) Rasmus G. Sejersen
Das Ende der dänischen Post-Metal-Meister The Psyke Project vor sieben Jahren brachte mehrere spannende Projekte hervor. Während ein Teil mit LLNN verkrusteten Post-Sludge anstimmt, ging Frontmann Martin Nielskov zu Église, wo er Gitarrist Lukas Frederiksen und Schlagzeuger Mathias Thevik Ernst begegnete. Dieses Projekt löste sich 2018 schon wieder auf, mit We Are Among Storms hat das Trio nun allerdings einen Nachfolger am Start, der durchaus an die Psyke-Vergangenheit erinnert. „The In In We“ ist das Debütalbum der Dänen.
In acht Kapiteln widmen sich We Are Among Storms den Turbulenzen des Lebens mit seinen Aufs und Abs, seinen einschneidenden Erfahrungen und begleitenden Emotionen. Musikalisch werden natürlich Psyke-Erinnerungen wach, nicht zuletzt aufgrund Nielskovs charakteristischer Stimme. Wie er das in media res eröffnende „Clouds And Compass“ mit einigen verzweifelten Schreien regelrecht zerlegt, wirkt angenehm vertraut, doch hier geht es nicht um eine reine Nostalgiefahrt. Die intensive, drückende Atmosphäre fließt zwischen Post-Hardcore und Post-Metal, wirkt zugleich beißend hart und fast schon hoffnungsvoll in seltenen Momenten.
Das Leben ist kein Wunschkonzert, und genau das illustriert „Time Has No Favorite“ auf allen Ebenen. Allerlei Widrigkeiten, durch erbarmungslose Heavyness und dröhnende Salven symbolisiert, prasseln auf den Protagonisten ein. Ab und an bleibt Zeit für Verschnaufpausen, zeigt sich der sprichwörtliche Silberstreif am Post-Horizont. Davon hat das monströse „The Wind Beneath“ gleich mehrere zu bieten, breitet sich in mehreren Druckwellen aus und trägt dennoch bewegende Intensität in sich. Der kurze, knappe Opener „Bølger“ schraubt den Melodie-Anteil deutlich in die Höhe – ein Rezept, das der abschließende Titelsong aufzugreifen scheint, nur um die Höllenabfahrt zu komplettieren. Hoffnung bleiben außen vor.
Kein Dauerfeuer, aber eben auch keine wohlige Umarmung: „The I In We“ zeigt recht eindrücklich, wie mies das Leben sein kann, dass sich hinter allen Mühen und Wirren in der Regel doch etwas Gutes verbirgt; auch wenn es ’nur‘ das Debütalbum von We Are Among Storms ist. Die Dänen verwalten nicht einfach nur das Erbe von The Psyke Project, sondern dringen in neue Sphären brachialer Heavyness vor. Hinter der Nebelbank leucht doch hin und wieder die Sonne durch. Man muss nur genau schauen – ein bärenstarker Einstand.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 26.02.2021
Erhältlich über: Over The Under Records
Facebook: www.facebook.com/WeAreAmongStorms
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