Harmanic – Chronicles Of Devastation

| 28. September 2011 | 0 Comments

Harmanic

In Wien brodelt es einmal mehr: Harmanic sind drauf und dran, dem Metal-Underground zu entfliehen und sich in die Riege der österreichischen Top-Acts zu bomben. Vor zwei Jahren debütierte das 2007 gegründete Quintett überaus viel versprechend mit ihrer EP „Forsaken Soil“ und einem kraftvollen Death- / Thrash-Gebräu. Mittlerweile ist man bei Terrasound Records untergekommen, spielte mit Bands wie Nile, Dew-Scented und Neaera, und war unter anderem beim Metalfest und Metalcamp zu sehen. Erfahrung haben Harmanic also gesammelt, der professionelle Hintergrund ist ebenfalls gegeben – Leinen los für ihr Debütalbum „Chronicles Of Devastation“.

Nach einem kurzen Intro sägen Harmanic auch schon los, obwohl sie „As Night Devours Day“ betont langsam anlaufen lassen. Aus dem Nichts setzt nach ca. 20 Sekunden ein relativ simples, angethrashtes Riff ein, die Schlagzahl wird erhöht, Prabhin Velankanny darf keifen und growlen. Zwischen guttural und spitz geifernd hat der gute Mann eine breite Palette drauf, wird aber auch von der druckvollen Rhythmusabteilung hervorragend in Szene gesetzt, feines Solo inklusive. „Ex Machina“ bewegt sich in ähnlichen Bahnen, weiß vor allem durch das Breakdown überzeugen. Hier grooven Harmanic beinahe im Grenzgebiet von Kataklysm und Exodus, bevor ein entspanntes, beinahe proggiges Solo dem Song seinen Stempel aufdrückt.

Ob sich die Wiener mit dem über sieben Minuten langen „Calm After The Storm“ jedoch einen Gefallen getan haben, bleibt abzuwarten. Klargesang und semi-balladeske Gitarren – „Fade To Black-Gedudel light bereiten den Weg für komplettes Austicken, für fiese Growls, beeindruckende Riffs und ein wenig Clear-Scream-Duett am Höhepunkt. Nette Ideen sind dabei, die Spannung vermögen Harmanic allerdings nicht konstant hoch zu halten. Dann doch lieber Blendgranaten wie „Unseal Them Caskets“ und „The Drive To Hail Disorder“ mit einem Hauch von Groove und manischen Melodien. Oder den abschließenden Titeltrack „Chronicles Of Devastation“, der zwar auch Überlänge hat, aber in punkto Gitarrenarbeit und Dynamik ein absolutes Highlight darstellt, ja sogar den Klargesang ins rechte Licht rückt.

Es sind noch einige Kinderkrankheiten, mit denen sich Harmanic herumschlagen müssen. „Chronicles Of Devastation“ ist ein überaus sympathisches Debütalbum mit einigen Standouts, ein wenig Füllmaterial und einem leider weitestgehend missglückten Versuch, ein erstes Mini-Epos zu schreiben. Dennoch muss man die Wiener loben: Guter Sound, druckvolle Produktion, dynamische Rhythmusabteilung, feine Gitarrenarbeit mit starken Soli und weitestgehend starke Vocals – einzig dem Klargesang fehlt es noch an Selbstvertrauen. Potential haben Harmanic mehr als genug, können mit ihrem melodisch angehauchten Death- / Thrash-Gebräu zwischen Exodus und Kataklysm in absehbarer Zeit nicht nur österreichweit ganz oben mitspielen.

Wertung: 7/10

Erhältlich ab: 30.09.2011
Erhätlich über: Terrasound Records (Twilight-Vertrieb)

Website: www.harmanic.at
Myspace: www.facebook.com/harmanic

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Category: Local Bands, Magazin, Reviews

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