Sunczar – Bearer Of Light

| 17. Januar 2022 | 0 Comments
Sunczar

(c) drumtalk / Philipp Koch

Im Jahr 2019 formierten sich Sunczar, kurz bevor alles anders wurde. Der kreativen Energie des deutschen Quartetts konnte dieser Live-Rückschlag allerdings herzlich wenig anhaben. Nach einer ersten EP im Jahr 2020, wo Stoner und Sludge auf kurzweilige Weise zueinanderfanden, kam es zum Deal mit Argonauta Records. „Bearer Of Light“, so der Name des Debütalbums, bringt ein Leuchten in die Untiefen bärbeißiger, rifflastiger Heavyness.

Nach einem kurzen Intro bringt der Titelsong die Sache auf Kurs und serviert groovenden Stoner-Sludge in Reinkultur. Mächtige Wände rollen los, die grantigen und zugleich beschwörenden Vocals wirken unterhaltsam. Gewisse Erinnerungen an die wunderbaren Burden werden wach, wenn diese viereinhalb Minuten so richtig in Fahrt kommen. Der Mittelteil zieht das Tempo gekonnt an, lässt die Muskeln spielen und legt doch ’nur‘ das Fundament für die nächste Wand.

Die Zutaten wirken vertraut, die Zusammenstellung ist dafür großes Kino: „Behold Your Savior“ agiert in ähnlichen Sphären und wirkt so richtig schön evil. Kleine Details, darunter die feisten Squeals und minimalen Variationen im Rhythmussektor, lockern den Track auf. Dröhnende Finsternis deutet sogar ein wenig Doom an. Im Anschluss bemüht „Through This Hell“ das Spannungsverhältnis zwischen Groove und Wahnsinn mit Erfolg. Gerade die etwas kürzeren Episoden mit schleppender Melodik kommen gut, brennen sich auf martialische Weise ein. „Heresy“ packt am Höhepunkt ein mächtiges Gitarrensolo aus und krönt damit eine weitere Stoner-Sludge-Wuchtbrumme.

Große Überraschungen bleiben aus, das soll aber nicht weiter stören. „Bearer Of Light“ raubt durch seine intensive Präsentation sämtliche Sinne. Zentnerdicke, schier undurchdringliche Wände reizen die Stimmung bis zum absoluten Siedepunkt aus, bringen martialischen Groove aufs Tableau und finden doch immer wieder zum heiligen Riff zurück. Der Ansatz mag vertraut sein, das kompakte Songwriting und die greifbare Spielfreude machen das Ding hingegen über jeden Zweifel erhaben: Sunczar feiern ihren Album-Einstand mit einem kleinen Stoner-Sludge-Leckerbissen.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 21.01.2022
Erhältlich über: Argonauta Records (Rough Trade)

Facebook: www.facebook.com/sunczarmusic

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Category: Magazin, Reviews

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