Demonical – Mass Destroyer

| 3. Mai 2022 | 0 Comments
Demonical

(c) Jens Ryden

Man muss das Eisen schmieden, solange es heiß ist. Diesem Motto folgten Demonical bei den Arbeiten an einem Nachfolger von „World Domination“. Die schwedischen Death-Metal-Urgesteine ließen ihrer Kreativität freien Lauf und legen knapp eineinhalb Jahre später den nächsten Nackenschlag vor. „Mass Destroyer“ widmet sich einmal mehr der alten Schule, verlässt sich auf das bewährte Produktionsteam und serviert, natürlich, gewohnt ranzige Vollbedienung.

Das Highlight der Platte lauert an dritter Stelle. „Fallen Mountain“ packt alles, was Demonical mächtig macht, in knapp fünf Minuten. Die Schweden nehmen das Tempo über weite Strecken raus und widmen sich sägendem Groove, dessen manische Energie zuweilen in hymnische, melodische Gefilde abdriftet. Verkappt eingängige Urgewalt winkt kurz die Göteborger Schule durch, ohne sich auch nur ansatzweise derlei Gefilden zu widmen. Gutturale Wut und bleierne Schwere dominieren das Geschehen, gepaart mit einem erhabenen Monolithen erster Güteklasse.

So idyllisch bleibt es selbstverständlich nicht. „Dödsmarsch“ zieht das Tempo gekonnt an und zerlegt alles, was gerade in der Nähe herumkrebst. Wütende Old-School-Nackenschläge, ranzige Produktion und galliges Gift geben sich die Klinke in die Hand. Genau das bemüht auch „We Conquer The Throne“ mit Gusto und beißendem Elan. Selbstverständlich haben Demonical noch ein weiteres Mini-Epos am Start: „Lifeslave“ reiht infernale Melodik an wütendes Stampfen und ausgedehnte Hoffnungslosigkeit, ein geschickt entfremdetes Gitarrensolo rundet mitten in methodischer Entschleunigung gekonnt ab.

Demonical bleiben Demonical, das sollte nun wirklich keine Überraschung sein. Eindrucksvoll ist allerdings das weiterhin hohe Niveau, auf dem sich ihr Old School Death Metal einpendelt. Die Schweden brauchen weiterhin keine großen Innovationen oder gar spektakulären Farbtupfer, sondern ziehen einfach ihren Stiefel auf hohem Niveau durch. Brachiale Wucht, ruppige und dennoch ausdifferenzierte Produktion, bewusst dosierte Melodik und bleihaltiger Groove geben sich ein weiteres Mal die sprichwörtliche Klinke in die Hand. Auch nach über 15 Jahren gibt es kein Vorbeikommen an Demonical.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 06.05.2022
Erhältlich über: Agonia Records

Website: www.demonical.net
Facebook: www.facebook.com/Demonicalofficial

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Category: Magazin, Reviews

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