Remains – Grind ‚Til Death

| 12. Juli 2022 | 0 Comments
Remains

(c) Jason Vassallo

Wütendes Chaos mit wachsender Begeisterung: Remains wissen, was sie tun. Abgesehen vom Anti-Google-Bandnamen legen die vier Australier, erst 2019 von Mitgliedern diverser Szene-Veteranen ins Leben gerufen, einen höllischen Mix aus Death Metal und Grindcore vor, der in aller Vehemenz, Brachialgewalt und Dynamik durch die Decke geht. Nun liegt das erste Album vor, das von Psycroptic-Gitarrist Joe Haley gemischte und gemasterte „Grind ‚Til Death“.

Falls der Albumtitel noch nicht deutlich genug war, reicht ein Blick auf die Tracklist: 18 Songs in gut 31 Minuten, das verspricht rasante Action ohne Atempause. Remains platzieren sich geschickt zwischen Death und Grind, schlagen die Brücke und holen mit aller Wut aus. „Shot Dead“ ist eine Dauerattacke, die schwedische Death-Metal-Tradition mit neuerer australischer Extreme vermischt und dabei sogar ein paar halbwegs eingängige Gitarrenflächen erkennen lässt. Ähnliches bemüht „Remains“, das mittendrunter das Tempo drosselt und einen manischen Groove-Part von beklemmender Intensität auspackt.

Es scheppert und rattert an allen Ecken und Enden. „Human Brodo“ schielt abermals ein wenig in Richtung Melodic Death, ohne sich jedoch in letzter Konsequenz auf derlei Gefilde zu stürzen. Minimalste Querverweise lockern das Geschehen auf. Hingegen erinnern die komplett entrückten, entstellten Schreie mitten in „Bloodthirst“ an die britische Grind-Szene. Ein paar Türen weiter hangelt sich „Like Death“ ausschließlich mit Bass und Drums in den Track – fünf Sekunden für die dröhnende Ewigkeit, die schließlich feinsten Deathgrind der betont abgefuckten Art lostreten.

Keine Frage: Was Remains hier abziehen, hat Hand, Fuß und gewaltig Schaum vorm Mund. Das Faible für undurchdringliche, peitschende Hackschnitzel sorgt für beste Laune und erzählt doch bestenfalls die halbe Geschichte. Auf „Grind ‚Til Death“ bringen die Australier die genannten Extreme vor, lassen sich aber auch zu etwas Groove und Schwere, zu dezent melodischen Untertönen und zu brütender Vielschichtigkeit hinreißen … zumindest bis die nächste abgedrehte Explosion folgt. Remains legen einen packenden Auftakt vor, dessen chirurgische Präzision selbst in größter Zerstörungswut zu unterhalten weiß.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 15.07.2022
Erhältlich über: Spikerot Records

Facebook: www.facebook.com/remainsmelbourne

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Category: Magazin, Reviews

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