Pigs Pigs Pigs Pigs Pigs Pigs Pigs – Land Of Sleeper
Vergangenes Jahr waren Pigs Pigs Pigs Pigs Pigs Pigs Pigs heiß wie Frittenfett, als es endlich wieder zurück ins Studio ging. Mit frischem Songwriting-Wind ging man die Angelegenheit einen deutlichen Tacken düsterer an. Das hatte aber nicht etwa mit dem Weltgeschehen zu tun, wie es bei so vielen anderen Bands der Fall war und ist – man hatte schlicht und ergreifend Bock auf finstere Heavyness, die stellenweise sogar an Urahnen wie Black Sabbath erinnert. Entsprechend fällt „Land Of Sleeper“ etwas aus dem Rahmen und ist dennoch typisch für das Quintett aus Newcastle-upon-Tyne.
Ein Song wie „Terror’s Pillow“ macht sehr schnell sehr deutlich, wohin die Reise neuerdings geht. Das Tempo wird weitestgehend rausgenommen, stattdessen regiert ein wütendes, geradezu monumentales Donnergrollen, das binnen Sekunden durch Mark und Bein fährt. Stoner-Sludge und Doom nehmen das Heft in die Hand, zudem klingt Matt Baty richtig schön angepisst. Man suhlt sich in der emotionalen Schwere, während rundherum Hochhäuser einstürzen. Ein kurzer, knackiger Song zwischendurch wie „Mr Medicine“ kommt da gerade recht. In unter 150 Sekunden rattern die siebenfachen Schweine durch, fast schon punkig und zugleich von vertrauten Psychedelic-Einflüssen angetrieben.
So zerlegt man sich mit wachsender Begeisterung selbst, und das steht Pigs Pigs Pigs Pigs Pigs Pigs Pigs gut zu Gesicht. „Big Rig“ zählt zu den ellenlangen Highlights des neuen Albums, häutet sich mehrfach und legt zwischendurch schon mal den Turbo ein. Das Spiel mit variierendem Tempo, mit ellenlangen instrumentalen Spielereien sowie den von früheren Platten begannten Prog- und Psych-Elementen kommt gut. Die heiseren, geradezu röhrenden Schreie im Quasi-Refrain von „Ball Lightning“ fahren hingegen durch Mark und Bein, begleitet von zunehmender Entfremdung und Distortion for Days. Auch das eröffnende „Ultimate Hammer“, das nahezu etatmäßig mit der Tür ins Haus fällt, will nicht unerwähnt bleiben. Die Briten kotzen sich aus, während das Arrangement zusehend abkackt und die ellenlange Sinnsuche übt.
Ohne sich komplett von vertrauten Klängen zu verabschieden, beschreiten Pigs Pigs Pigs Pigs Pigs Pigs Pigs spannende frische Pfade. Das zunehmende Verschieben des eigenen Sounds in Richtung Heavyness und Beklemmung fördert einen höheren Sludge-Anteil zutage, der allerdings prima zum bestens bekannten Sound passt. Diese Evolution ohne Revolution lässt „Land Of Sleeper“ zum nächsten Leckerbissen aus schweinischem Hause mutieren. Dicke Riffs, komplette Verwirrung und brachiale Intensität nehmen im besten Sinne keine Gefangenen.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 17.02.2023
Erhältlich über: Rocket Recordings (Cargo Records)
Website: www.pigsx7.com
Facebook: www.facebook.com/PigsPigsPigsPigsPigsPigsPigs
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