Burden Of Grief – Destination Dystopia

| 21. November 2023 | 0 Comments
Burden Of Grief

(c) Christian Peine

Nach gut fünf Jahren ist es wieder an der Zeit, etwas zu sagen. Globale wie lokale Entwicklungen ließen Burden Of Grief alles andere als kalt, wirkten sich direkt auf Musik und Lyrics aus. Die deutschen Veteranen begrüßten zudem zwei neue Musiker, die erstmals auf Platte zu hören sind, und entwickelten zudem ihren Mix aus Thrash Metal und Melodic Death Metal gekonnt weiter. „Destination Dystopia“ hat das Zeug zum ganz großen Wurf und klopft an der Tür zur Champions League.

Die stete Unruhe, die von „Fevered Dreams“ ausgeht, scheint symptomatisch für das gesamte Album. Nervöse Energie trifft beißende Härte, trifft feine Melodien. Mike Huhmann wirkt grantiger denn je, das drückende Thrash-Riffing harmoniert wunderbar mit eingängigen Spannungsbögen und versucht die Göteborger Schule teils mit Groove-Meistern zu kreuzen. Das gelingt erstaunlich gut, wie auch der kraftvolle Opener „World Under Attack“ demonstriert. Burden Of Grief gehen von Anfang an in die Vollen, hauen ordentlich auf die Kacke und packen Gang-Shouts nebst manische Melodic-Death-Parts. Episch angehauchte Untertöne runden die komplexe wie mitreißende Präsentation gekonnt ab.

Eben jenes Händchen für ausladende Klänge bekommt dem Quintett sehr gut, wie unter anderem der Titelsong beweist. Das martialische Stampfen von „Destination Dystopia“ fährt durch Mark und Bein, von wütendem Death-Thrash angetrieben. Die Unruhe wird in jeder Note greifbar, in den Stimmbändern schwingt ordentlich Frust mit. Bis zur melodischen Auflösung dauert es, doch kann dieser Mittelteil tatsächlich unter die Haut gehen … bevor abermals wütendes Peitschen die Luft zum Zerreißen spannt. Die stete Beklemmung des abschließenden „My Suicide“ will ebenfalls nicht unter den Tisch fallen. Wenn im Solo-Abschnitt sogar klassische Metal-Ideen bemüht werden, ist alles eitel – eine Insel der Hoffnung inmitten scheinbar endloser Finsternis.

Die große musikalische Revolution bleibt aus, denn stattdessen entwickeln sich Burden Of Grief ’nur‘ logisch weiter, doch exakt das bekommt ihnen prima. Frischer personeller Wind und ordentlich Attitüde in Ton und Wort, begleitet von der richtigen Mischung aus Routine und Spielfreude, spucken ein von vorne bis hinten hochgradig unterhaltsames Album aus. Wenig überraschend liefern Burden Of Grief auf den Punkt ab, so intensiv wie mitreißend, mit starken Melodien und noch besseren Riffs. Das Warten auf „Destination Dystopia“ hat sich mit absoluter Sicherheit gelohnt.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 24.11.2023
Erhältlich über: Massacre Records (Soulfood Music)

Website: www.burdenofgrief.com
Facebook: www.facebook.com/burdenofgrief

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Category: Magazin, Reviews

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