Praise The Plague – Suffocating In The Current Of Time

| 14. Februar 2024 | 0 Comments
Praise The Plague

(c) Maren Michaelis – www.marenmichaelis.com

Nach der Verdammnis ist vor der Verdammnis: Praise The Plague melden sich zweieinhalb Jahre nach „The Obsidian Gate“ mit neuem Stoff zurück. Und dieser ‚Stoff‘ des Berliner Quintetts gibt sich direkt noch eine Spur ruppiger und wütender. Der ohnehin fiese Mix aus Black Metal, Doom und Post-Klängen will noch weiter intensiviert werden, zudem marschiert man, wie es die Band nennt, direkt dem eigenen Verfall entgegen. Entsprechend brachial biegt „Suffocating In The Current Of Time“ ums Eck.

Für den ersten Vorboten entschied man sich ausgerechnet für den kürzesten Song der Platte, der diese dennoch prima auf den Punkt bringt: In ’nur‘ viereinhalb Minuten ist „Devourer“ auf rohe, tiefschwarze Zerstörung aus und lebt dies mit wachsender Begeisterung vor. Die frontale Präsentation mit wechselndem Tempo und fauligem Blackened Doom schraubt die Spannung gekonnt nach oben und reitet auf einem Pulverfass. Darauf kann nur „Throne Of Decay“ folgen, der ellenlange Rausschmeißer mit minutenlangem Verharren im semi-melodischen Nirgendwo, bevor sich ein überbordender, drückender Monolith erhebt. Schäumende, furiose Growls und Screams peitschen durch einen beklemmenden wie berauschenden Giganten.

Auch „The Tide“ klopft an der Acht-Minuten-Marke, wählt jedoch einen anderen Ansatz. Gutturale Noten treffen auf einen schwerfälligen Doom-Auftakt, die Geschwindigkeit erhöht sich erst einmal kaum merklich, bevor Praise The Plague nach zwei Minuten erstmals durch die Decke gehen. Neben diesen infernalen Sprints sind es allerdings die Zwischentöne, die sich so richtig einbrennen. Der ellenlange, infernal-melodische Mittelteil mutiert zum dramaturgisch wertvollen Kunststück und legt den Grundstein für eine finale Explosion mit ungeahnter Wucht und roher, ungezügelter Energie.

Die große musikalische Revolution bleibt aus, was aber nicht im Geringsten stört. Nachdem Praise The Plague auf ihren ersten beiden Alben recht deutlich zeigten, wohin die kreative Reise gehen sollte, loten sie ihre Möglichkeiten auf „Suffocating In The Current Of Time“ vollends und mit wachsender Begeisterung aus. Noch wüster und rasanter auf der einen, noch finsterer und desolater auf der anderen Seite, so finden Black und Doom in einem Post-Mikrokosmos zusammen und wagen den endlosen Engtanz mit Verfall und Verdammnis. So schön, so bekömmlich und sperrig kann der kompromisslose Untergang sein.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 16.02.2024
Erhältlich über: Lifeforce Records (Membran)

Website: praisetheplague.com
Facebook: www.facebook.com/praisetheplague

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Category: Magazin, Reviews

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