Malsten – The Haunting Of Silvåkra Mill – Rites Of Passage

| 11. März 2024 | 0 Comments
Malsten

(c) Hedda Winroth

Die Mission war von Anfang an klar: Malsten wurden 2018 gegründet, um langsamen, treibenden, epischen Doom zu spielen, der sich Storytelling und Heavyness hingab. Bereits für ihr erstes Album entwarfen die Schweden eine Folk-Horror-Story in bester King Diamond-Tradition, die abwechselnd kalte und warme Schauer über den Rücken laufen ließ. Davon gibt es nun einen zweiten Teil: „The Haunting Of Silvåkra Mill – Rites Of Passage“ setzt die Gruselgeschichte über eine arme Seele, die einem in einer heruntergekommenen Mühle residieren uralten Bösen erliegt, gekonnt fort.

Anfängliche folkige Töne führen auf eine falsche, wenngleich passenderweise beklemmende Fährte, denn „Path Of The Nix“ schlägt relativ schnell in dröhnende Heavyness um. Die Einbindung von sägenden Streichern kommt gut und harmoniert prima mit dem hymnischen Gesang von Manne Högström, der geschickt die Balance zwischen Pathos und gespenstischer Figur hält, während rund um ihn martialische Schwere mit wachsender Begeisterung stampft. Erst in den letzten Minuten setzt es etwas mehr Schwung und Dynamik, fast sogar etwas wie Chaos, bevor ein langes Outro durchatmen lässt. Was auch immer hier passiert ist, man möchte mehr davon.

„Larum“ entwickelt sich im direkten Anschluss zu einer spirituellen Erfahrung, glänzt durch große Gesten und schwerfällige Gemächlichkeit. Der Track kommt kaum in Fahrt und langt dennoch beherzt zu – eine gerne mal kuriose Kombination, die mit dem Dampfhammer frisiert und feine Details inmitten grober Distortion versteckt. „Laurenti Berth“, ein weiterer Gigant, lässt sich ordentlich Zeit und legt nahezu balladesk los. Reduzierte Instrumentierung und Grabesstimme überraschen etwas, bevor sich eine der schönsten Gesangsmelodien des gesamten Albums in Richtung Hymne entwickelt und die zweite Hälfte des Giganten zum wohlig zermürbenden Siegeszug reifen lässt.

Eine selbst für Doom-Verhältnisse ungewöhnliche Platte haben Malsten hingeklatscht, und doch kann man sich dem unorthodoxen Epic-Ansatz nur schwer entziehen. Die Kombination aus Pathos, hymnischen Vocals, mitreißendem Storytelling, wuchtiger Heavyness und extremster Distortion verlangt den einen oder anderen Anlauf, keine Frage. Und doch ist „The Haunting Of Silvåkra Mill – Rites Of Passage“ ein wundervoller Rohdiamant geworden, für Genre-Verhältnisse geradezu kurz und knapp, dafür bis obenhin voll mit mächtigem Songwriting. Den Schweden fehlt vielleicht noch etwas der Feinschliff für ein echtes Überalbum, doch weiß die schauderhafte Frühform schon jetzt mächtig zu beeindrucken.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 15.03.2024
Erhältlich über: Svart Records (Membran)

Website: malstenband.com
Facebook: www.facebook.com/Malstendoom

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Category: Magazin, Reviews

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