Hero In Error – Hero In Error

| 31. März 2024 | 0 Comments
Hero In Error

(c) Hero In Error

Für manche Bands scheint Zeit ein recht dehnbarer Begriff zu sein. Hero In Error machten bereits 2010 mit ihrer EP „The High Points Of New Lows“ auf sich aufmerksam, die im Folgejahr durch Mediaskare einen breiteren Release erhielt. Durch Line-up-Wechsel legten die Iren von 2013 bis 2016 eine Pause ein, meldeten sich danach mit ihrem neuen Sänger Kaan Tasan (Heart Of A Coward) zurück, präsentierten 2017 „Obey“ und tauchten erneut unter. Nun meldet sich das Quintett endlich mit seiner dritten EP, schlicht „Hero In Error“ betitelt, zurück, die knackigen Hardcore und Metalcore mit moderner Schlagseite serviert.

Drei drückende Songs setzt es, für die sich das Warten gelohnt hat. Der Vorbote „Enemy Within“ beginnt ominös und führt erst einmal auf eine falsche, minimalistisch angehauchte Fährte. Bleierne Schwere, dezente elektronische Einflüsse und Tasans wütende, kraftvolle Vocals formen eine unheilige Allianz, die modernen Metalcore und ordentlich Heavyness abgreift. Klargesang sucht man vergebens, stattdessen geht es mit wachsender Begeisterung nach vorne. Selbst die kleineren Zäsuren können dem Flow nichts anhaben, unterstreichen die ungemütliche Dynamik und lassen das Geschehen hochgradig bedrohlich erscheinen.

„Moths To A Flame“ beginnt im Vergleich dazu fast schon melodisch und hymnisch, überrascht mit einem anmutigen Auftakt, den man so eher von In Flames erwarten würde. Aus dem Stand legen Hero In Error einen imaginären Schalter um und servieren Brachialgewalt in den Strophen, bevor der unverschämt eingängige Refrain mit spärlich eingesetzten Clear Vocals direkt ins Ohr geht. Mit „Left In Your Absence“ geht es letztlich viel zu schnell dem Ende entgegen, massiv und mitreißend zu gleichen Teilen. Gewissermaßen scheint man hier eine Mischung der ersten beiden Songs zu hören, experimentell angehaucht, wütend, aber auch mit packenden Melodien versehen, bevor der beste Gesangspart der gesamten EP am Höhepunkt für Aufsehen sorgt.

Letztlich ist es erstaunlich einfach: Wer das bisherige Schaffen von Hero In Error mochte, wird das neueste Kleinformat lieben. Damit sei aber keinesfalls gesagt, dass die Iren auf der Stelle treten. Obwohl sie ihrem Sound treu bleiben, setzt es kleine, aber feine frische Ansätze, die das Geschehen richtig schön packend, mitreißend, intensiv gestalten. Das Spiel mit Metalcore-Strukturen, mit eingängigen Erwartungen und furioser Wut gelingt auf „Hero In Error“ von der ersten bis zur letzten Minute. Auch wenn dieser Appetithappen viel zu kurz ist, so erinnert das Quintett doch einmal mehr an seine Klasse, und das hoffentlich nicht zum letzten Mal.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 05.04.2024
Erhältlich über: Eigenvertrieb

Facebook: www.facebook.com/HEROINERROR

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Category: Magazin, Reviews

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