ACxDC – G.O.A.T.

| 20. April 2024 | 0 Comments
ACxDC

(c) ACxDC

Die Zeichen stehen wieder günstig für Demoncore. Knapp vier Jahre nach „Satan Is King“ melden sich ACxDC gewohnt lautstark zurück und verkehren einmal mehr allfällige Powerviolence-Erwartungen ins Gegenteil. Für ihren neuesten Streich fährt das Quartett aus Kalifornien das Absurde ihrer gewohnt schwer verständlichen Texte zurück und versucht nun, die Untiefen von Depressionen – wenngleich mit vertrautem Sarkasmus – etwas emotionaler auszuloten. Und doch klingt „G.O.A.T.“ so laut, so unbequem und so chaotisch wie immer.

17 Songs in 23 Minuten, dazu allerlei Gäste von Bands wie No/Mas, Gulch, Undeath und Greenwitch – da weiß man, was man bekommt, und das ist verdammt laut. „Wanna See A Dead Body?“ verrät als Titel sofort, wohin die Reise geht, begleitet von einem Deathgrind-Dampfhammer samt wütendem Stomper-Einschub. „Clout Chaser“ ist mit seiner Mischung aus Höllensprints und fast schon lässigen, zurückgelehnten Hardcore-Punk-Einschüben durchaus unterhaltsam und eingängig. Im Vorboten „Thot Police“ finden ACxDC die nötige Balance, grooven zeitweise sogar ein wenig und drehen dann wieder komplett am Rad.

In dieser Form setzt sich dieses Album fort, wobei das abschließende „Expired“ sogar an der Zwei-Minuten-Marke kratzt und damit beinahe episch ausfällt. Ein Wechselbad der Gefühle und Tempi begleitet das Geschehen, reißt verkrustete Wunden auf, nur um im nächsten Moment ins Stottern zu geraten und in einem langen Fade zu zerstören. Auch „Fairweather“ nähert sich der ‚Überlänge‘ und groovt wie Sau, während die Double-Bass nach allen Regeln der dämonischen Anti-Kunst durchgetreten wird. Gutturale, heisere Vocals bringen die nötige Fäulnis ein.

Keine Überraschungen, nur kompromissloser Wahnsinn: ACxDC nehmen abermals keine Gefangenen, geben sich zynischer denn je und räumen dabei mit wachsender Begeisterung ab. Nein, „G.O.A.T.“ erfindet das Rad nicht neu, schafft dennoch erneut frische Powerviolence-Akzente und weiß von der ersten bis zur letzten Sekunde zu unterhalten. Die US-Veteranen bleiben auch nach über zwei Jahrzehnten Garanten für den bekömmlichsten Mindfuck der Brutalosphäre.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 26.04.2024
Erhältlich über: Prosthetic Records (Cargo Records)

Facebook: www.facebook.com/ACxDC

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Category: Magazin, Reviews

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