Geezer / Isaak – Interstellar Cosmic Blues & The Riffalicious Stoner Dudes
Die Riff-Feinschmecker bei Heavy Psych Sounds haben nicht nur ein Händchen für gute Bands, sie besitzen ebenso eine ausgeprägte Vorliebe für Split-Platten. Diese sehr lose Reihe bekommt nun eine weitere Fortsetzung, die den großen Teich überquert. Zum einen wären da Geezer aus Kingston, New York, die mit ihrem bluesigen Stoner-Sound erst vor zwei Jahren einen Volltreffer landeten. Ebenfalls mit dabei sind die Italiener Isaak, die jüngst die Hafenstadt Genua mit „Hey“ repräsentierten. Unter dem Titel „Interstellar Cosmic Blues & The Riffalicious Stoner Dudes“ setzt es Riffs, Rock, aber auch eine ordentliche Portion Heavyness.
Geezer übernehmen die interstellare A-Seite und legen mit „Acid Veins“ sogleich einen massiven Dämonen von einem Song hin, der Reibeisen-Vocals mit Boogie-Rock-Anleihen und sumpfiger Schwere kombiniert. Wie die Lead-Gitarre immer wieder an die Oberfläche schwimmt und gar wild soliert, weiß zu unterhalten. Das krasse Gegenstück heißt „Oneirophrenia“ und zeigt die verspielte Seite der US-Band. Ausladende Jams, psychedelische Einschübe und vertrackte Ausflüge in nicht näher benannte, angenehm verquere Gefilde wissen zu unterhalten. Diese etwas andere Seite bekommt Geezer bestens.
Auf der B-Seite fallen Isaak mit der sprichwörtlichen Tür direkt ins Haus: „The Whale“ ist ein feister Stoner-Sludge-Bastard, der geradezu explodiert. Wütende, wirbelnde Drums, hohes Tempo und ordentlich Groove treffen auf eine nicht minder packende, angenehm kraftvolle Stimme. Da werden schon mal Erinnerungen an Red Fang wach. Im Vergleich dazu wirkt „Crisis“ fast schon brav, zieht das Tempo auf Raten an, nur um im wütenden, schäumenden Mittelteil komplett durch die Decke zu gehen. Derlei Urgewalt kommt vielleicht unerwartet, macht aber richtig viel Spaß und erreicht dank kompromissloser Überdrehtheit ein neues Level.
Was hier vor allem sehr angenehm ins Ohr sticht: Beide Bands zeigen sich spielfreudig und in bestechender Form, machen um etwaige Ausschussware oder B-Seiten einen weiten Bogen. Geezer und Isaak investieren kräftig und verwandeln „Interstellar Cosmic Blues & The Riffalicious Stoner Dudes“ in ein musikalisches Festmahl. Eine schier unüberschaubare Menge an Riffs, Blues, Wut, Gefühl und Heavyness macht sich breit, massiert die Nackenwirbel und lässt die Mundwinkel nach oben gehen. Auch dieses Split-Vorhaben geht von der ersten bis zur letzten Sekunde komplett auf.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 17.05.2024
Erhältlich über: Heavy Psych Sounds Records (Cargo Records)
Geezer: www.facebook.com/geezerNY
Isaak: www.facebook.com/isaakband
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