Beneath A Steel Sky – Cleave

| 20. Januar 2025 | 0 Comments
Beneath A Steel Sky

(c) Beneath A Steel Sky

Während der Ungewissheit der ersten Lockdowns 2020 wurden Beneath A Steel Sky als kleines, aber feines Instrumental-Projekt geboren. Daraus entwickelte sich im Laufe der Zeit eine komplette Band, die den nun überwiegend in post-metallischen Gefilden beheimateten Sound weiterdachte und mit Vocals versah. Nun ist das schottische Sextett mit seinem ersten kompletten Album „Cleave“ am Start, das sich widersprüchlichen Gefühlen und desolaten Klanglandschaften widmet.

Songs wie „Vanguard“ bringen die intensive, gerne mal an Isis, Devil Sold His Soul oder Aereogramme erinnernde Klangmagie auf den Punkt. Das konstante Spiel mit Klargesang und furiosen Screams und Growls fährt durch Mark und Bein, während sich das Arrangement ähnlich häufig häutet und verändert. Bedächtige Anmut in bestem Post-Rock-Sinne treffen auf wütende, drückende Eruptionen brutalster Art – ein komplexer wie faszinierender Mix, den der Opener „The Sky Above The Port Was The Colour Of Television, Tuned To A Dead Channel“ im Kurzformat bereits behandelte. Melodische Idylle und rohe Katharsis harmonieren exzellent.

Einen ähnlichen, an klassischen Post Rock erinnernden Aufbau bemüht „Cyclical Dunt“, stets dem großen Höhepunkt entgegen, bevor sich widersprüchliche Emotionen ergießen und eine erstaunliche Symbiose eingehen. Das himmlische „Quetzalcoatlus“ verharrt betont lange in nachdenklichen, reduzierten Gefilden, deutet wiederholt einen großen Aha-Moment an und hangelt sich erst nach einer ausdauernden Zäsur in Richtung Epos. Ähnlich geht es abschließend „The Becoming“ an, ein Paradebeispiel des steten Suchens nach dem entscheidenden Schritt in Richtung Katharsis, die schließlich alle Sinne gleichzeitig erschüttert.

Komplex, herausfordernd und immer magisch, so oder so ähnlich präsentiert sich „Cleave“. Das Post-Präfix lieben die Schotten heiß, so viel ist schon mal klar. Wie sie damit umgehen, bietet aber höchsten Unterhaltungswert. Im Grunde ziehen sie weite Teile ihres Erstlings wie klassischen Post Rock auf, bloß deutlich härter und metallischer umgesetzt – mal pointiert als abschließenden Höhepunkt, mal als geschickt eingebundenes und wiederkehrendes Leitmotiv. Beneath A Steel Sky schaffen Großes im Kleinen und überzeugen auf dynamische, hypnotisierende Weise. Wieder und wieder.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 24.01.2025
Erhältlich über: Ripcord Records

Facebook: www.facebook.com/beneathasteelskyband

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Category: Magazin, Reviews

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