Angels & Airwaves – Love: Album Parts One & Two

| 18. November 2011 | 0 Comments

Angels & Airwaves

Vor gut eineinhalb Jahren hat der erste Sprössling des „Love“-Doppelpacks von Angels & Airwaves (auch als AVA bekannt) das Licht der Welt erblickt. Eigentlich sollte das Album damals zusammen mit dem gleichnamigen Kinofilm erscheinen, doch das hat nicht so ganz geklappt. Etliche Aufschiebungen später scheint aber nun auch die Zeit für die visuelle Umsetzung von „Love“ gekommen zu sein. Der Albumtitel lautet zwar „Love: Album Parts One & Two“, aber diese Rezension widmet sich einzig dem zweiten Teil des Doppelalbums von Tom DeLonges Zweitband, welches erwartungsgemäß eine konsequente Fortführung des letztjährigen Vorgängers darstellt.

Wer mit der Diskographie des Quartetts vertraut ist, weiß, dass sich Innovationen und Experimente von Album zu Album eher in Grenzen halten. Auf „Love: Part Two“ ist es nicht anders. U2-inspirierter Stadion-Rock trifft auf (neuere) 30 Seconds  To Mars, verfeinert von DeLonges unverkennbarer Stimme und zahlreichen spacigen Samples und Effekten. An der Formel wurde also kaum gebastelt. Der Opener „Saturday Love“ ist ein typischer Uptempo-Rocker, dessen hooklastiger Refrain sich sofort in die Gehörgänge frisst. DeLonges Lyrics zeugen von einer gewohnt naiven Zuversicht und Verträumtheit eines Teenagers, welche zusammen mit der unbeschwerten Instrumentierung ein absolut stimmiges Gesamtbild zeitgemäßer Alternative-Rock-Kultur erzeugen.

Die erste Single „Anxiety“  ist ein perfektes Beispiel für den hymnenhaften Sound der Amis. Locker-flockige Vocals in den Strophen gipfeln in große Refrains, bei denen es fast unmöglich erscheint, einfach nur ruhig dazusitzen. „My Heroine (It’s Not Over)“ beginnt mit einem sehnsüchtig klingenden DeLonge, welcher anfangs von dezenten Samples und passenden Pianoklängen begleitet wird. Im zweiten Teil des Tracks verwandelt sich die Ballade in einen typischen AVA-Pop-Rocker mit Kanon-artigen, repetitiven Gesangslinien. „Moon As A Witness“ markiert den Ruhepol der Platte, bei dem vor allem die atmosphärisch-cineastische Note des Gesamtsounds zum Tragen kommt. Der Track baut sich stetig auf, ohne je einen Höhepunkt zu erreichen, sondern die Flamme im zweiten Drittel förmlich erstickt wird.

Die Bridge-Refrain-Combo im starken „The Revelator“ kann sich mehr als hören lassen. Das ‚Blade Runner‘-artige Outro sorgt für zusätzliches Gänsehaut-Feeling. „One Last Thing“ und „Inertia“ sind wohl zwei der stärksten und ungewöhnlichsten Angels & Airwaves-Songs überhaupt. Während bei ersterem besonders die coolen Gesangslinien Laune machen, glänzt letztere Nummer mit schaurigen Keyboardsounds und ein paar überraschend fetten Riffs von David Kennedy. Auf dem abschließenden „All That We Are“ gibt der gute Mann sogar ein überaus stimmiges Gitarrensolo zum Besten.

Angels And Airwaves erfinden auf „Love: Part Two“ das Rad sicher nicht neu, aber die scheinbar zuverlässige Formel geht auch mit ihrem vierten Langeisen auf. Man meint zwar vieles vorher schon mal gehört zu haben, jedoch wirken die insgesamt elf Songs in ihrer Darbietung so frisch und unverbraucht, dass das Hörvergnügen auch nach mehreren Durchgängen nicht geschmälert wird.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 11.11.2011
Erhältlich über: earMUSIC (Edel Music Distribution)

Website: modlife.com/angelsandairwaves
Facebook: www.facebook.com/angelsandairwaves

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Category: Magazin, Reviews

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