Confession – The Long Way Home
Verzögerungen bei internationalen Releases sind mittlerweile ein leidiges Thema. Da erscheint eine Platte bereits vor Monaten in Australien, kurze Zeit später in den Staaten und erst jetzt in Deutschland – kauft das denn noch jemand? In diesem Fall mit Sicherheit, denn Confession aus Down Under sind in der Mosh-lastigen Hardcore- / Metalcore-Szene nach ihrem Debütalbum „Cancer“ noch nicht über den Status eines Geheimtipps hinausgekommen. Lifeforce reicht nun endlich den Zweitling „The Long Way Home“ nach, auf dem das Quintett fette Gitarren-Breitseiten und brachiale Breakdowns en masse abfeuert.
Nach einem kurzen Intro wirbelt „Confused/Hopeless“ mächtig Staub auf. Das Gaspedal wird auf Anschlag durchgetreten, Frontmann Crafter brüllt einen Regenwald nieder. Breaks und kriminell tief gestimmte Gitarren geben sich die Klinke in die Hand. Im Refrain setzt es Klargesang, der – welch Überraschung – angenehm unaufdringlich und sauber wirkt, eben ein passender Gegenpol zu den Holzhacker-Attacken. In dieser Gangart geht es weiter, beispielsweise im melodischen „Piece By Piece“ oder dem etwas nachdenklicheren „Die To Live“, das stellenweise mit Djent-Einschlägen aufwartet.
Confession haben sich voll und ganz dem Mosh verschrieben, was man auch hört. Die Breakdowns fallen brachial und knüppelhart aus, die Nackenwirbel werden bis aufs Äußerste beansprucht und das Chugga-Chugga-Riffing sorgt für Psychoterror. Der abschließende Titeltrack „The Long Way Home“ rückt die Verhältnisse gerade, rückt gesanglich stellenweise beinahe ins Poppige, während rundherum die Breakdown-Apokalypse tobt. Meshuggah-Gitarren schneiden durch das sprichwörtliche Auge des Hurrikanes, Gang-Shouts und Architects-Groove inklusive. Kein Wunder, dass zu eben jenem kleinen Meisterwerk ein Video gedreht wurde.
Wenn man etwas an „The Long Way Home“ kritisieren will, können es wohl kaum die zahlreichen Moshparts sein, die ja bereits im Facebook-Link der Australier stecken. Zwar führen gewisse Passagen unweigerlich auf eben jenen Breakdown-Wahnsinn hin, dennoch hat man dabei nie das Gefühl, Confession würden nach Schema F agieren. Die Produktion ist fett, das Songwriting ausgereift, die Meshuggah-Riffs immer noch mehr als zeitgemäß und die Vocals in sämtlichen Belangen sauber. Nur die Spielzeit fällt mit unter 32 Minuten ein wenig mager aus, was gerade bei einem Album von dieser Qualität schmerzt. Man wird das Gefühl nicht los, die Australier haben sich noch ein bis zwei Wellenbrecher dieser Güteklasse in der Hinterhand behalten.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 03.02.2011
Erhätlich über: Lifeforce Records (Soulfood Music)
Facebook: www.facebook.com/confessionmosh
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