Kill Devil Hill – Kill Devil Hill
Wenn zwei Metalgrößen wie Rex Brown (Pantera, Down) und Vinny Appice (Black Sabbath bzw. Heaven & Hell, Dio) gemeinsame Sache machen, darf man die Erwartungen bedenkenlos nach oben schrauben. Tatsächlich hat die prominente Rhythmusabteilung in Gitarrist Mark Zavon (Ratt, 40 Cycle Hum) und Sänger Jason „Dewey“ Bragg (Pissing Razors) zwei mehr als ebenbürtige Mitstreiter für Kill Devil Hill gefunden. Musikalisch gibt es keine Überraschungen: Das schlicht „Kill Devil Hill“ betitelte Debütalbum bietet doomigen Metal mit einer Prise Hard Rock, wie man ihn unter anderem von Down und Black Sabbath mit Dio kennt.
Der Opener „War Machine“ funktioniert hervorragend als Kickstarter und Vorstellung des Kill Devil Hill-Sounds. Wie nicht anders zu erwarten war, harmoniert die Rhythmusabteilung hervorragend miteinander, aber auch Zavons Gitarrenarbeit setzt die nötigen Akzente. Dewey Bragg hingegen ist eine absolute Entdeckung, sein Gesang erinnert stellenweise an Phil Anselmo, Pepper Keenan und William DuVall. Auf den eingängigen Uptempo-Track folgt „Hangman“, das nicht nur das Tempo deutlich herausnimmt, sondern eben jene klassischen Sabbath-Riffs der Dio-Ära mit Down’schem Sumpfgroove und entspannten Harmonien mischt. „Voodoo Doll“ komplettiert mit dezentem 70s-Vibe und einem forschen Refrain das überaus hitverdächtige Auftakt-Triumvirat.
Die Masse an Hits auf „Kill Devil Hill“ ist beeindruckend, obwohl kein einziger Song auf offensichtliche Massentauglichkeit geschrieben wurde. „Rise From The Shadows“ beispielsweise arbeitet mit Led Zeppelin-Grooves und dezentem Corrosion Of Conformity-Vibes, der eingängige Refrain fällt aber erst beim zweiten, dritten Durchlauf auf. Das akustische Zwischenspiel „Mysterious Ways“ zeigt Kill Devil Hill überraschend puristisch und – wohl gerade deswegen – besonders magisch. Verbeugen muss man sich jedoch vor dem knapp sechs Minuten langen „Up In Flames“, das in dieser Form auch auf dem Comeback-Album von Alice In Chains Platz finden hätte können. Dezente Grunge-Noten treffen auf britische Hard Rock-Wurzeln, perfekt intonierte Reibeisen-Vocals und ein bluesiges, ausuferndes Gitarrensolo.
Sieht man von ein bis zwei Füllern („Time + Time Again“ und „Old Man“ schwächeln back to back) ab, debütieren Kill Devil Hill verdammt stark. Dass Appice und Brown ein gutes Team abgeben würden, überrascht wohl kaum einen – wohl aber, dass ihre beiden Mitstreiter die wahren Stars dieses Albums sind. Mark Zavon schüttelt locker entspannte Riffs und packende Soli aus dem Ärmel, während Dewey Bragg als absoluter Top-Sänger vorstellig wird, von dessen Grunge- und Sumpf-Note das Material auf „Kill Devil Hill“ ungemein profitiert. Hiervon darf gerne mehr kommen.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 25.05.2012
Erhätlich über: Steamhammer (SPV)
Website: www.killdevilhillmusic.com
Facebook: www.facebook.com/killdevilhillmusic
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