Solace And Stable – The Systematic Erosion Of Integrity
Im breiten Core-Feld, das sich verständlicherweise dagegen wehrt, über einen Kamm geschert zu werden, ist es ob des schieren Überangebots an Bands schwer, sich zu differenzieren. So stößt man eher zufällig auf den Namen Solace And Stable, auch wenn auf einer rein musikalischen Ebene eigentlich kein Vorbeikommen am einst als Soloprojekt von Gitarrist Gabe Fry (ex-From The Shallows) gestarteten Quintett aus Kansas City geben dürfte. Ihren progressiven Metalcore mit lyrischer Note veredeln sie auf ihrem zweiten, in Eigenregie veröffentlichten Album „The Systematic Erosion Of Integrity“, das hierzulande immerhin digital erscheint.
Es ist nicht so, dass es diese Zutaten – anspruchsvoller Metalcore, der auf Atmosphäre, Breitwand-Prog-Melodien und Hardcore-Schärfe mit angenehm intelligenten Texten – in dieser Zusammenstellung noch nie gegeben hätte. Solace And Stable präsentieren sie nur besonders gut, wobei für eine Eigenproduktion die Produktion angenehm druckvoll und ausdifferenziert wirkt. Gerade der Detailreichtum weiß zu begeistern, auch in punkto Songwriting: Wenn sich beispielsweise im Opener „The Systematic Erosion Of Integrity“ zwei überaus konträr wirkende Melodien in den Strophen gegenüber stehen und aus der Dissonanz einen scharfkantigen Höhepunkt schneidern, weiß das durchaus zu begeistern. Überdies keift Sam Tennant überaus giftig und zählt sicherlich zu den besseren Vertretern seines Fachs.
Die Spielzeit von weit über 45 Minuten ist vielleicht die einzige wirkliche Schwäche des zweiten Albums der US-Amerikaner. So schleichen sich ein paar Filler ein, wiederholen sich gewisse Strukturen, wenngleich dies auch auf einem durchaus ansprechenden Niveau geschehen mag. Immerhin setzt es zwischenzeitlich den einen oder anderen potentiellen Live-Hit. „Transcending Obstructions“ deutet einen großen, hymnischen Refrain an, nur um die Doublebass auf Anschlag zu bringen und mit gewagter Brutalität den Metalcore-Acker umzupflügen. Auch „The Hollow Present“ mit seinen Death Metal-Dissonanzen und dem verträumten melodischen Part bietet ganz großes Kino. Leicht schief und doch catchy as fudge – „The Systematic Erosion Of Integrity“ bietet Metalcore für Fortgeschrittene mit hohem Suchtfaktor.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 31.08.2012
Erhätlich über: Eigenvertrieb (DL-Album)
Myspace: www.myspace.com/solaceandstablemetal
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Design And Deceit by Solace And Stable
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